Vorne das Weihnachtsgeschehen in einem zerbombten Haus, im Hintergrund herrscht Kriegsgeschehen. Foto: Roming Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonderausstellung in der alten St. Laurentius-Kirche öffnet

Zu Beginn der weihnachtlichen Zeit, am kommenden vierten Adventssonntag, öffnet die Sonderausstellung "Alte Figuren in neuen Kulissen und "Weihnachtskarten der 50er Jahre aus aller Welt" in der alten St. Laurentiuskirche ihre Pforten.

Schramberg-Sulgen. Die Ausstellung ist bereits ab 11 Uhr der Öffentlichkeit zugänglich, die feierliche, offizielle Vernissage findet indessen erst um 15 Uhr statt. Krippenbauer Ulrich Scheller und Pfarrer Dr. Eisele werden thematisch in die Ausstellung einführen und wesentliche Exponate kommentieren.

Die musikalische Umrahmung am Konzertflügel wird Claudia Seeber übernehmen. Lorenz Roming hat in langer handwerklicher Vorarbeit die künstlerisch wertvollen Terrakottafiguren des Kirchenmalers Anton Sohn mit neuen Kulissen versehen und sie in fünf Kastenkrippen mit insgesamt acht Szenen aus dem biblischen Weihnachtsgeschehen thematisch geordnet.

Zusätzlich werden bei dieser Sonderausstellung Weihnachtskarten der fünfziger Jahre gezeigt, die das weihnachtliche Thema aus dem Blickwinkel ferner Länder und Kulturen thematisch beleuchten. Die etwa 50 Karten umfassende Sammlung stammt von Theresia Lamprecht, die schriftlichen Kommentare dazu aus der Feder von Klaus Simon.

Erst in diesen Wochen ist die letzte Szene der Terrakotta-Krippenfiguren entstanden, die "Anbetung der Könige". Wie in einem historischen Monumentalfilm drängen sich hier auf dem engen Zugangsweg zum Krippenstall alle beteiligten Figuren, die Könige samt ihrem Gefolge, zahllose Soldaten, teils zu Fuß, teils beritten, auf Elefanten, Kamelen und Pferden, und vermitteln ein lebendiges Bild von jener Szene, in der das Weihnachtsgeschehen sozusagen weltgeschichtliche Bedeutung erlangt hat.

Einen ganz anderen Verweis auf die Weltgeschichte, nun in bedrängendem aktuellem Zeitbezug, ist die Krippe von Martin Ginter, die Maria, Josef und das Jesuskind in einem ruinenartigen Stall zeigt, der von Bomben zerstört worden ist. Ob man will oder nicht, muss man an die Bilder von Aleppo denken, die allabendlich ausgestrahlt werden.

Im beigefügten Text wird an den Betrachter ein eindringlicher Appell gerichtet, entgegen aller Ohnmacht vor der grausamen Wirklichkeit des Krieges, die man scheinbar doch nicht ändern kann, mit der ganzen Kraft des Herzens den Frieden zu wollen.  Die Sonderausstellung ist geöffnet am Tage der Vernissage, dem 18. Dezember, von 11 bis 17.30 Uhr, und vom 25. Dezember bis 15. Januar täglich von 14 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17.30 Uhr, ausgenommen Silvester. Der Eintritt beträgt 3 Euro. Auch außerhalb der Öffnungszeiten sind kostenlose Führungen nach telefonischer Absprache möglich.