Nochmals vertagt wurde die Entscheidung über den Erhalt des Schulverbunds mit einem Standort in der Talstadt. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulen: Einigkeit über Fortbestand des Schulverbunds / Standort noch offen / Breite Mehrheit gesucht

Beim Thema Schulverbund von Gemeinschafts- und Realschule ist eine von einer breiten Mehrheit getragene Entscheidung des Gemeinderats nicht mehr ausgeschlossen.

Schramberg. Die Fraktionsmitglieder der Freien Liste und der CDU überraschten am Donnerstagabend im Verwaltungsausschuss mit einem im Vorfeld abgestimmten gemeinsamen Beschlussvorschlag: Der Verbund der Gemeinschafts- und Realschule soll erhalten bleiben und Standort eines der bestehenden Schulgebäude in der Talstadt werden. "Jetzt ist eine Entscheidung nötig, sonst drehen wir uns weiter im Kreis", forderte Udo Neudeck (Freie Liste). Die zahlreich zur öffentlichen Sitzung gekommenen Lehrkräfte und zwei Schulleiter merkten auf.

Eigentlich stand der von Fachbereichsleiter Berthold Kammerer noch einmal vorgestellte, am 20. Juli vertagte Beschlussvorschlag zur Abstimmung. Abweichend von diesem Verwaltungsvorschlag hatte die SPD/Buntspecht-Fraktion ebenfalls am 20. Juli eine Antrag gestellt, der sich für einen Fortbestand des Schulverbunds der Gemeinschafts- und Realschule aussprach und Sulgen als Standort favorisierte im Bereich der dortigen Grund- und Werkrealschule. Diese sollte im Gegenzug in die Talstadt umziehen ins bisherige Realschulgebäude. Auch darüber war damals noch kein Beschluss gefasst worden. "Jetzt liegen alle Varianten auf dem Tisch, also genügend Daten für eine Standortentscheidung", stellte Oberbürgermeister Thomas Herzog fest und ließ Fachbereichsleiter Andreas Krause noch drei Varianten für eine Erweiterung der Schulgebäude in der Graf-von-Bissingen-Straße vorstellen.

Dann aber meldete sich Udo Neudeck zu Wort ("In den letzten Wochen habe ich viel nachgedacht") und brachte den mit der CDU abgestimmten Vorschlag ein. Die Diskussion darüber ging dann eine Zeit lang hin und her: Die Stadträte von SPD/Buntspecht fühlten sich natürlich überfahren. Mirko Witkowski (SPD) kritisierte, dass im Vorfeld nicht auch mit seiner Fraktion gesprochen worden sei. "Wenn wir heute abstimmen, können wir doch nur für unseren eigenen Antrag stimmen", bekräftigte seine Fraktionskollegin Gertrud Nöhre. Jetzt wollten auch SPD/Buntspecht mehr Zeit für die Diskussion in der Gesamtfraktion und prüfen, ob man am eigenen Antrag festhalten muss, Vertagung lag nahe. Auch Bernd Richter war dafür.

Vertagen wollte Thomas Brantner (CDU) erst mal nicht, pochte mehrmals auf sofortige Abstimmung. Ein Patt oder ein knappes Fünf-zu-vier-Abstimmungsergebnis der Beschlussempfehlung für die nächste Gemeinderatssitzung drohte. Bei einem Thema, dass nach breiter Mehrheit verlangt. O

berbürgermeister Herzog unterbrach die Sitzung für fünf Minuten. Zeit, die für Abstimmung in und zwischen den Fraktionen intensiv genutzt wurde mit dem Ergebnis Vertagung: Abgestimmt wird im Gemeinderat am 28. September.