Die Mitarbeiterinnen Heide Moosmann und Martina Wälde sowie Johannes und Susi Kempf haben Grund zu feiern. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Einzelhandel: Traditionsgeschäft erfolgreich weitergeführt / 20-jähriges Bestehen

Von Johannes Fritsche

Schramberg. Vor 20 Jahren, am 1. Juli 1996, haben Susi und Johannes Kempf aus Hornberg das alteingesessene "Porzellanhaus Schinle" übernommen, umgebaut und das Sortiment erweitert.

Damals waren die Geschäftsräume noch in der Oberndorfer Straße 6. Dort hatte der Kaufmann Fridolin Schinle (1855 bis 1936) im Jahr 1881 ein neues Gebäude im Stil des Historismus errichtet, das ab 1882 nicht nur ein Restaurant beherbergte, sondern auch ein Porzellan-, Steingut- und Glasgeschäft. Dort war auch die offizielle Verkaufsstelle der Steingutfabrik (später Majolikafabrik) von Isidor Faist. Als das markante Gebäude dem Neubau der Sparkasse weichen musste, zogen die Kempfs 2002 in die Oberndorfer Straße 2 um und nahmen Hausrat ins Sortiment auf.

"In den 20 Jahren haben wir den Umsatz stetig gesteigert und können ihn heute trotz Internethandel stabil halten", erklärt Johannes Kempf, gelernter Kaufmann und Handelsfachwirt. Aus dem Porzellanhaus ist ein weit über Schramberg hinaus bekanntes Fachgeschäft für Glas, Porzellan, Hausrat und Geschenkideen geworden. Von den einst drei Fachgeschäften in Schramberg hat sich nur das Porzellanhaus Schinle behaupten können. Geholfen haben Kempf dabei außer seiner Frau "die seit vielen Jahren treuen Mitarbeiterinnen". Neben Heidi Moosmann, die von Anfang an dabei war, sind das Martina Wälde, Heidrun Storz und Claudia Wiegand.

Mit der Spezialisierung auf hochwertige Produkte hat Kempf sein Einzugsgebiet vergrößert. Käufer seiner Küchenmaschinen zum Beispiel kommen bis aus dem Raum Tuttlingen. Den Internetauftritt nutzt er, um über sein Angebot, Aktionen und die Öffnungszeiten zu informieren. Verkauft wird im Ladengeschäft. "Das Internet hat Vorteile, aber wir Fachhändler sind dafür da, die Kundenwünsche vor Ort zu erfüllen", sagt Kempf. Zusammen mit fünf anderen Händlern in Schramberg und Tennenbronn ist Kempf Mitglied der bundesweiten Initiative "Buy Local" (www.buylocal.de). Die Präsenz inhabergeführter Geschäfte sei ein großes Plus für eine Stadt. In Schramberg stimme die Einkaufslandschaft noch, man bekomme alles für den täglichen Bedarf. "Die Kunden können sich hier wohlfühlen, was zur Attraktivität der Stadt beiträgt, wodurch wiederum Firmenmitarbeiter eher herziehen", urteilt Inhaber Kempf.