Backstubenleiter Patrick Pröbstle überwacht die Arbeit der Kinder. Romy hat einen Stern geformt, Lukas einen Traktor. Pröbstle taucht anschließend das Gebäck in die Lauge, Bäckerei-Chefin Annette Fleig und die Kinder sehen ihm dabei zu. Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinder in der Backstube beim Fritze-Bäck mucksmäuschenstill / Fasziniert und voll konzentriert bei der Arbeit

Von Christel Paskal

Schramberg-Tennenbronn. Der Backkurs für Kinder ist der absolute Renner beim Tennenbronner Sommerspaß. Die erste Gruppe war am Mittwoch begeistert dabei. 38 Kinder hatten sich dazu angemeldet.

Die Bäckerei Fleig erklärte sich spontan bereit, am 9. September nochmals 15 Kinder einzuladen. Wer von den angemeldeten Kindern nicht kommen kann, möge sich bitte abmelden, damit von der Warteliste jemand nachrücken kann.

Annette Fleig, Chefin der Bäckerei, freute sich über die Kinder. Sie meinte: "Da haben wir heute zwölf Mädchen und nur drei Jungen." Einige der Teilnehmer kannte sie schon von vergangenen Veranstaltungen. Nachdem die Kleinen ihre mitgebrachten Schürzen umgebunden hatten, ging es in die Backstube im Untergeschoss. Backstubenleiter Patrick Pröbstle war bestens vorbereitet und hat vorab 150 Teiglinge für Laugengebäck hergestellt.

Bei den in zwei Gruppen aufgeteilten Kindern half ihm sein Auszubildender Niklas Sitzberger, der nun im zweiten Lehrjahr ist. Die kleinen Bäcker konnten es kaum erwarten, mit dem Teig Brezeln zu formen. Es zeigte sich hierbei, dass die Wiederholer schon gute Fähigkeiten im Brezel formen besaßen. Das "In die Luft werfen" war nicht so einfach, aber unter Mithilfe der Erwachsenen ist es letztlich doch noch gelungen.

Pröbstle deckte die Teiglinge immer wieder ab, um sie schön geschmeidig zu halten. Sobald sie verarbeitet sind, werden sie fester. Pröbstle erklärte: "Sie verhauten, wie das in der Fachsprache der Bäcker heißt." Die Kinder waren voll Inbrunst bei ihrer Arbeit, es war mucksmäuschenstill im Raum.

Neben Brezeln entstanden Kunstwerke wie ein Stern von der achtjährigen Romy oder ein geformter Traktor des siebenjährigen Lukas. Innerhalb kurzer Zeit war der gesamte Teig verarbeitet und konnte auf den Blechen in den Gärschrank geschoben werden.

Während der Gehzeit beantwortete Fleig weitere Fragen zu verschiedenen Getreidesorten, deren Ernte und dem Mahlvorgang. Pröbstle holte die Wanne mit der Lauge aus dem Nebenraum. Er und Sitzberger streiften sich Handschuhe über, da die Lauge ätzend wirkt. Die Bleche wurden 20 Sekunden in die Lauge getaucht. Die aufmerksamen Kinder zählten mit Fleig zusammen auf 20, damit alles korrekt zuging. Sitzberger schnitt die getauchten Teiglinge noch ein und schob sie danach in den 235 Grad heißen Backofen. Ein sogenannter Ofenschießer hat ihm das Einschieben erleichtert.

Jetzt hatten die Kinder eine Pause verdient und erhielten Getränke und Backwaren. Fleig meinte: "So eine ruhige und interessierte Truppe hatten wir noch nie." Einige Kinder erzählten, dass sie der Mama daheim beim Backen helfen und manchmal auch den süßen Kuchenteig probieren dürfen. Nachdem das Laugengebäck fertig gebacken war, suchte sich jeder seine Kunstwerke aus. Das war nicht so einfach, denn der Teig hatte sich vergrößert. Auf jedes Kind kamen zehn Laugenstückle. Da waren die Tüten prall gefüllt mit herrlich duftendem Backwerk. Die Teilnehmer bedankten sich bei Fleig und den Bäckern und verließen mit sichtlichem Stolz über das Hergestellte den Fritze-Bäck.