Kultur: Preisvergabe an die Teilnehmer des Wettbewerbs "Jugend musiziert" in der Sulgener Schule

Im Rahmen eines qualitativ hochstehenden Abschlusskonzerts erfolgte am Mittwoch im Atelier der GWRS-Sulgen die Preisverleihung für den Wettbewerb "Jugend musiziert" durch Oberbürgermeister Thomas Herzog.

Schramberg-Sulgen. Zunächst spielte das Blechbläserquintett Julia Fleig (Trompete), Lukas Wöhrle (Trompete), Mathis Stephan (Horn), Dominik Fleig (Posaune) und Sebastian Flaig (Tuba), den "Marsch der Studentenlegion" von Friedrich Smetana.

Nach langen Akkorden erfolgte in präziser Spielweise das beschwingte Marschthema, dann kam ein geradezu volkstümliches Liedthema, das sogenannte Fuchslied "Was kommt dort von der Höh’", welches im revolutionären Wien mit zahllosen, auf Flugblättern verbreiteten Strophen zur verbotenen "Wiener Marseillaise" und damit zu einem Symbollied der Revolution geworden war.

Die fünf jungen Musiker zeigten bei der perfekten Wiedergabe dieses heiteren Musikstücks ein hervorragendes Zusammenspiel und sehr gute Tonqualität.

Technisches Können

Es folgte die Begrüßung durch Oberbürgermeister Thomas Herzog. Man stehe am Ende einer sehr erfolgreichen Musiksaison. Er beglückwünschte und dankte den Preisträgern, auch den Eltern und Lehrern, die sich in der Vorbereitung mit großem Engagement eingebracht hätten. Es sei ein toller Wettbewerb gewesen, der auch dem Image der Stadt Schramberg zugutegekommen sei.

Der Redner ließ anklingen, dass man sich auch in den kommenden Jahren um die Ausrichtung dieser Veranstaltung bemühen werde. Auch Wolfgang Flaig von der KSK gratulierte den 23 Preisträgern zu ihrem Erfolg und betonte, dass die Förderung junger Talente schon immer das Ziel der Sparkasse-Finanzgruppe gewesen sei.

Im Anschluss daran spielte Sarah Wöhrle mit atemberaubender Virtuosität und souveränem technischen Können ganz auswendig das "Rondo capriccioso E-Dur" von F. Mendelssohn-Bartholdy, ein spritziges Bravourstück, das der Komponist in der Erstfassung von 1828 noch als "Etude" bezeichnete. Mit einfühlsamem Ausdruck gestaltete sie den Anfang romantisch introvertiert, dann setzte das vitale Allegro ein und erforderte von der Spielerin bei den raschen Oktavläufen eine zielsichere Springtechnik im Anschlag. Immer aber hatte sie, bei aller überschäumender Virtuosität, die passende agogische Ausgestaltung gut im Blick.

Vorklassik bis Rokoko

Danach setzten Melissa Kaltenbacher (Querflöte) und Tim Kaltenbacher (Saxofon) das Programm fort mit dem "Allegretto" aus dem Duo F-Dur von F. A. Hoffmeister, einem der bemerkenswertesten, geschicktesten und produktivsten Komponisten gehobener, kunstvoller Unterhaltungsmusik seiner Zeit, der Epoche der Vorklassik und des Rokoko. Schon in der leichten Melodik dieses Stücks erkannte man unschwer den sonnigen, lichtdurchfluteten Ausdruck der Vorklassik.

Das Saxofon hatte den tiefen Part übernommen, der im Original eigentlich für Viola komponiert worden war. Aber mit einer lockeren Spielweise, auch bei technisch anspruchsvollen Läufen, erreichten die beiden Musiker einen wirklich feinen Musizierstil.

Nach der Preisvergabe durch Oberbürgermeister Herzog, Wolfgang Flaig und Cathrine Dold spielte Johanna Wolber in rapider Beweglichkeit den dritten Satz "Allegro mosso" aus der 1959 entstandenen Sonatine C-Dur von A. Chatschaturjan.

Bei diesem Stück erkannte man gut das lautmalerische Element, welches den epochalen Blick auf den französischen Impressionismus richten ließ.

Aber auch von der armenischen-georgischen und kaukasischen Volksmusik sind seine Werke beeinflusst.

Der Solistin gelang es gut, unter dem engschrittigen melodischen Rankenwerk der Oberstimmen die ausdrucksstarke Melodik im tiefen Bereich klar herauszuarbeiten.

Es folgte von G. F. Händel die "Ankunft der Königin von Saba", dargeboten von den drei Saxofonisten Jeanloup Pineau, Yannik Herzog und Till Bleile, ein munteres, gefälliges Stück, das die heiter-repräsentative Seite der Barockmusik widerspiegelt. Die Adaptation der ursprünglichen Orchesterbesetzung auf Saxofone stellte gewisse Ansprüche an die Ausführenden. Zuweilen hört man dieses Werk auch als Orgelmusik. Und man darf sagen, dass die drei Musikschüler trotz der instrumentalen Verfremdung eine überzeugende barocke Stilechtheit erreichen konnten.

Impulse fürs Üben

Musikschulleiter Meinrad Löffler bedankte sich bei allen Schülern für diese "tolle Leistungen", auch bei den Eltern und Lehrkräften, die in der langen Zeit der Vorbereitung des Wettbewerbs in der aufmunternden Unterstützung der Kinder einen langen Atem benötigt hätten. Mit Sicherheit habe diese Vorbereitung auch Impulse gegeben für das Übe-Verhalten.

Zum guten Schluss spielte Fabian Brugger auf seinem Drum-Set das Stück "Get Hip" von Joachim Sponsel. Gerade in den verschiedenen rhythmischen Akzentuierungen, in den von heftigen Sforzati durchsetzten vitalen Wirbeln, zeigte sich die Behändigkeit dieses begabten jungen Schlagzeugers.