Kommunales: Verwaltung will Bürgerversammlung / Projektgruppe wird angehört

Schramberg. Große Erwartungen setzt der Gemeinderat in die Machbarkeitsstudie für einen Schulcampus Schramberg. Heute lässt das mit der Studie beauftragte Büro GUS die Katze aus dem Sack.

Im Mai hatte der Gemeinderat die Studie in Auftrag gegeben, gebunden an einen engen Zeitplan. Die Studie soll einen Campus an drei Standorten in Schramberg und an zwei Standorten im Stadtteil Sulgen untersuchen. Dabei berücksichtig werden sollen sowohl ein Schul- und Raumkonzept als auch Synergieeffekte, städtebauliche Fragen, Grundstücksfragen und eine Schätzung der Gesamtkosten.

Hintergrund der Diskussion um einen Schulcampus ist der Schulverbund Erhard-Junghans-Schule mit seinen zwei Standorten in der Schillerstraße und in der Graf von Bissingen Straße. Der Verbund ist wenig attraktiv, die Verteilung der Schüler – beide Schulen werden von Realschülern und Schülern der Werkrealschule genutzt – mit erheblichen Reibungs- und Zeitverlusten verbunden. Mit einer Zusammenführung der beiden Standorte, der Real- und der Gemeinschaftsschule, unter einem Dach könnte der Schulstandort Schramberg hinsichtlich der Klassen 5 bis 10 attraktiver werden – so die Idee.

Die Stadtverwaltung schlug einen Neubau in Sulgen vor und begründete diesen mit der in Sulgen vorhandenen Infrastruktur – sprich Stadion, Sporthalle, Hallenbad und Berufsschulen. Die geschätzten Kosten: 18 Millionen Euro.

Die CDU erweiterte die Campus-Diskussion um ihren Vorschlag: einem zweiten zentralen Schulstandort in der Talstadt. Sie sieht eine Erweiterung der Realschule vor, den Bau einer Stadthalle und eine Erweiterung der Mensa. Damit sollen in Sachen Stadtentwicklung mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.

In welche Richtung die Schulentwicklung gehen könnte, wird die Sitzung heute Abend zeigen. Der Gemeinderat jedenfalls soll laut Vorlage darüber entscheiden, ob die Machbarkeitsstudie in einer Einwohnerversammlung vorgestellt werden soll. Termin wäre Dienstag, 18. Oktober, 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums. Dann sollen die Bürger auch Fragen stellen dürfen. Außerdem wird am Dienstag, 4. Oktober, die Projektgruppe Schulentwicklung zur Studie gehört.

Der Schramberger Gemeinderat lädt heute ab 18 Uhr im Rathaus zu einer öffentlichen Sitzung ein. Neben Themen wie Schoren Süd, Freibad Schramberg, Schulcampus, Bebauungsplan eines Ärzte-und Gesundheitszentrums, Waldfriedhof und Minigolf Tennenbronn werden auch die Jahresrechnung 2015, Gewinn-und Verlustrechnungen und die neue Geschäftsordnung für den Gemeinderat vorgestellt. Im Anschluss dürfen Fragen gestellt, Anregungen genannt und Bekanntgaben gemacht werden.