Der Wirtschaftsrat der CDU traf sich bei Junghans in Schramberg: Mitte Wirtschaftsrats-Geschäftsführer Martin Leonhard, links CDU-MdL Stefan Teufel und rechts Junghans-Geschäftsführer Matthias Stotz. Foto: King Foto: Schwarzwälder-Bote

Stefan Teufel: Die Gesellschaft nicht überfordern / Wirtschaftsrat zu Gast bei Junghans

Schramberg. "Es geht um viel bei der Landtagswahl im Frühjahr nächsten Jahres." Die Botschaft des Rottweiler CDU-Landtagsabgeordneten Stefan Teufel kam an beim Wirtschaftsrat Sektion Rottweil-Tuttlingen ("Die Stimme der Sozialen Marktwirtschaft") in den Räumen der Firma Junghans in Schramberg. Weichenstellungen in den Bereichen, die gerade für die Zukunft des ländlichen Raums von entscheidender Bedeutung sind. Dazu zählt für den Christdemokraten bei der Infrastrukturpolitik die Ertüchtigung der Gäubahn ("Wir halten am Vertrag von Lugano fest, nachdem die Strecke Stuttgart – Zürich in 2¼ Stunden geschafft werden muss") einschließlich verbesserter Zustände bei Bahnhöfen und Parkplätzen.

Klar und deutlich formulierte Stefan Teufel auch das Ziel, an der Talumfahrung Schramberg festzuhalten: "Ich lasse nicht locker bei diesem für Schramberg und für die gesamte Region wichtigen und richtigen Projekt." Wie ihm auch die Zukunft der Bildungslandschaft ein zentrales Anliegen ist: "Nahezu jeden Tag bekomme ich Mails von besorgten Lehrern, Schulleitern und Eltern, die angesichts des von Grün-Rot angerichteten Chaos den Wunsch nach Verlässlichkeit und nach einem differenzierten, leistungsgerechten Schulsystem an mich herantragen." Wobei auf die Schulen durch die Flüchtlingsströme sowieso gewaltige Herausforderungen zukommen. Auch hier agiere die grün-rote Landesregierung orientierungs- und konzeptionslos, so die Kritik von Stefan Teufel: "Viel zu lange hat sich Grün-Rot mit Themen wie Gender und sexueller Vielfalt beschäftigt und sich nicht um die Mitte der Gesellschaft gekümmert." Er habe in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Arbeitskreises Sozialpolitik zusammen mit den Verantwortlichen aus Rheinland-Pfalz und Hessen ein familienpolitisches Papier erarbeitet, das einstimmig von der CDU-Landtagsfraktion übernommen worden ist.

Wie kaum anders zu erwarten, nahm in der Diskussion zwischen Politik und Wirtschaft die Flüchtlingsproblematik mit den größten Raum ein. Wobei Stefan Teufel auf die Frage der Vertreter der Wirtschaft nach den Chancen, die sich dem Arbeitsmarkt bieten würden, auch mit Hinweis auf Ministerin Andrea Nahles allzu hohe Erwartungen dämpfte: "Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass wohl nur ein kleinerer Teil derer, die zu uns kommen, in absehbarer Zeit dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und integrationsfähig sein wird." Wie er auch angesichts der bis zum Jahresende zu erwartenden 100 000 Flüchtlinge im Land vor einer Überforderung der Gesellschaft warnte: "Wir können nicht alle aufnehmen, die zu uns kommen wollen." Klare Aussagen des CDU-Politikers bei seinem Vortrag wie in der Aussprache, für die der Sprecher des Wirtschaftsrats, Martin Leonhard, herzlich dankte

Mit viel Optimismus hatte zuvor schon der Geschäftsführer von Junghans, die gut 40 Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrats durch die Räumlichkeiten geführt und ihnen die so wechselhafte, faszinierende Geschichte der einst weltgrößten Uhrenfabrik der Welt nahegebracht. "Junghans ist heute wieder eine Marke", konnte er voller Freude und nicht ohne Stolz mit Blick auf die Entwicklung in den vergangenen Jahren feststellen.