Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung:

Raum und Zeit bietet Podium Kunst in einer Doppelausstellung vielen Schülern aus dem Gymnasium und einer Künstlerin mit der zweiten Jahresausstellung 2017 im Schloss.

Schramberg. "Zeit und Wandel" zeige Podium Kunst im 150. Jubiläumsjahr der Verleihung der Marktrechte für die Stadt Schramberg erstmals in einer Doppelausstellung, kündigte Vorsitzender Lars Bornschein an. Der Kunstverein zeigte sich schon immer mit der Jugend verbunden und wolle nun ein Zeichen setzen, wie wichtig Kunstunterricht sei.

Es sei das einzige Schulfach, das sich mit der sichtbaren Welt befasst. Kunst helfe, sich von den Vorgängen ein Bild zu machen und ohne eine bildhafte Vorstellung gebe es kein Verständnis. Mit einem geschulten Vorstellungsvermögen könne man nicht nur sich selbst besser verstehen, sondern auch andere und die Welt, in der wir leben.

Das ermögliche auch die Entwicklung einer Innovationskraft für eigenes Tun und für Veränderungen. In der Kunst schaffe man etwas her, lerne an eigene Ideen und Fähigkeiten zu glauben und entwickle die Ausdauer zu ihrer Umsetzung. Kunstlehrer Michael Geissler unterstrich die Bedeutung des Zugangs zu kultureller Bildung in der Vielfalt gestalterischer Möglichkeiten und der Entwicklung handwerklicher Geschicklichkeit.

Baum auf Weltreise

Einige Ergebnisse aus dem Unterricht in allen Klassenstufen seien in der Ausstellung in den Räumen im Erdgeschoss zu sehen. Gezeichnete und gemalte Porträts der Schüler sowie bunte Szenen im Hallenbad hängen neben Fischen in farbigem Stempeldruck.

Drachen aus Ton drohen den Affen, die im Baum hängend die Szene beobachten; dagegen wirken Wigwams mit Lagerfeuer am See sehr friedlich und Burgen wie aus einer fernen Zeit.

Comics schicken einen Baum auf Weltreise, während bunte Blätter vorm Herbsthimmel zu Boden schweben. Bei den Buchobjekten wird durch geschickten Schnitt aus einem Roman ein Besen oder durch verblüffende Faltung ein rätselhaftes Objekt. Die künstlerische Sicht auf Schramberg wirkt zuckersüß und kantig bei den Wandreliefs von Patricija Gilyte aus Litauen, die bei der zweiten Ausstellung im Obergeschoss ihre Werke zeigt.

Nach Rundgängen durch die Stadt mit konzentriertem Blick wurde die Stadtansicht mit lackierten weißen, grauen und schwarzen Zuckerwürfeln gesetzt, verwies Brigitte Reinhard auf die Arbeit der jungen Künstlerin. Sie versuche in verschiedenen Medien ihr Anliegen mit in der Kunst ungewöhnlicher Materialien aus dem Alltagsbereich auszudrücken, wie Zucker und Schaumstoffwürfeln. Ihr emotionaler Bezug zu Natur zeige sich in einer Video-Installation mit einer im Uhrzeigersinn drehenden Fichte, deren abfallende Nadeln allmählich den Boden bedecken.

Ihren Bezug zum Schwarzwald fand Patricija Gilyte schon als Kind, verriet sie, denn mit dem Märchen "Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff habe sie das Lesen gelernt.

u  Die Doppelausstellung "Ante meridiem" / "Schulkunst im Schloss" (Patricija Gilyte/Schüler des Gymnasiums) ist bis zum 2. Juli zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr, montags geschlossen.