"Einsteins Verrat" kommt in den BärensaalFoto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

"Einsteins Verrat": Fulminantes Historiendrama auf der Bärensaal-Bühne in Schramberg

Schramberg. Das Theater Thespiskarren gastiert am Samstag, 27. September, mit dem Schauspiel "Einsteins Verrat" in Schramberg. Die Aufführung des Stücks nach dem Bestseller-Autor Éric-Emmanuel Schmitt findet im Bärensaal statt und beginnt um 20 Uhr.

Schmitts neues Stück "Einsteins Verrat" zeichnet in sieben Szenen, die 20 Jahre umfassen, wie Albert Einstein bis zu seinem Tod 1955, trotz seiner Größe, sein Scheitern zu verstehen sucht. Sein Scheitern in den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts: physikalische Revolution, Nazi-Wahn, Ohnmacht und die Verantwortung der Wissenschaft für den atomaren Schrecken.

Überzeugt, dass Deutschland versuchen würde, die Atombombe herzustellen und sie einzusetzen, schreibt er einen verhängnisvollen Brief an Präsident Roosevelt, indem er ihn auffordert, diese verheerende Bombe zu bauen, allerdings nur zur Abschreckung, um ein Ende des Krieges herbeizuführen.

Drei Männer am See, Princeton/New Jersey: ein Vagabund, der seinen Sohn im Krieg verloren hat und deswegen die Deutschen hasst; Einstein, der weltberühmte Wissenschaftler, ein Deutscher, der ob der Zeitläufe vor den Deutschen in die USA geflohen ist; und Simpson, ein Agent des FBI, der in diesem Deutschen roten Verrat wittert, sein Judentum für eine Tarnung des Bolschewismus hält und den Vagabunden erpresst, Einstein zu bespitzeln.

In anrührenden und bewegenden Bildern, in menschlich tiefen Dialogen voll hintergründigem Humor, weiß Schmitt die Widersprüche des überzeugten Pazifisten Einsteins – durch das aggressive Nazi-Deutschland jedoch zum Bellizisten geworden – den "Mythos Einstein" zu hinterfragen und einen Menschen mit Güte, Wärme, Witz, aber auch mit allen Zweifeln und Selbstzweifeln im Umfeld des vergangenen Jahrhunderts zu zeigen. In einem Jahrhundert, in dem die Wissenschaftler die Grundfesten der Physik erschütterten, das Weltbild radikal veränderten und der Menschheit das Mittel der Selbstvernichtung in die Hand gaben.

Einstein wird klar, dass er in dieser verhängnisvollen Entwicklung eine zentrale Rolle gespielt hat. Einstein begreift seinen "Verrat" als einen zweifachen: als Selbstverrat, weil er als Pazifist für den Bau der Bombe eintrat, und als Verrat an ihm durch die Leute, die sie dann tatsächlich gegen die Japaner eingesetzt haben.

u Karten gibt es beim Bürgerservice der Stadt Schramberg, Telefon 07422/2 92 15.