Beliebte weihnachtliche Einkaufsmeile, die Schramberger Fußgängerzone Hauptstraße. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Einzelhandel: Weihnachtsgeschäft läuft so langsam an / Unterschiede je nach Branche

Schramberg. Ganz unterschiedlich empfinden die Schramberger Einzelhändler das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr: Für manche läuft es sehr gut, andere sehen noch deutlich Kapazität nach oben.

"Da wir mittlerweile zu dritt im Laden sind, kommt es uns generell etwas weniger vor", meint eine Mitarbeiterin der Parfümerie Butta in der Hauptstraße. Die Umsätze seien aber zufrieden stellend, das Geschäft in den letzten Wochen vor Weihnachten ziehe an. Für den Endspurt vor Weihnachten erhoffe man sich nun noch eine Steigerung.

Diese Meinung vertritt auch Frank Moser, Inhaber des Herrenaustatters Hafner. Das Weihnachtsgeschäft laufe noch etwas schleppend, was aber auch damit zu tun habe, dass sich die allgemeine Geschenkstruktur in den letzten Jahren verändert habe: Das klassische Weihnachtsgeschäft mit den sogenannten "SOS-Artikeln", sprich Schlips, Oberhemd und Slip, gehe zu Gunsten von Gutscheinen zurück. Fand der Vater vor nicht allzu langer Zeit noch eine hübsche Krawatte unter dem Weihnachtsbaum, bekommt er heutzutage wohl eher einen Gutschein geschenkt, schmunzelt Moser. Ein weiterer Grund für das verhaltene Kaufverhalten könne sein, dass der erste Advent sehr früh war, und die weihnachtliche Stimmung noch nicht so aufgekommen sei.

Auch die Inhaberin des Schramberger Designer-Studios in der Hauptstraße hat das Gefühl, die Menschen seien noch nicht in Weihnachtsstimmung. Es werde zwar viel geschaut und nachgefragt, kaufen würden die meisten aber erst "dann zu Weihnachten". So gebe es eben immer Leute, die sich erst ganz kurzfristig auf die Suche nach Geschenken machen würden.

Im "Sprenger Schmuckkästle" ist die Situation ähnlich: Schmuck werde eher kurz vor dem Fest gekauft, generelll vermisse man die Kauflust in diesem Jahr etwas. "Vielleicht ändert sich das durch den Schramberger Weihnachtsmarkt, da kommt festliche Stimmung auf", hofft Evelyn Brunnenkant (geb. Sprenger).

Durch den Weihnachtsmarkt an diesem Wochenende erhoffen sich auch die anderen Händler einen Aufschwung im Geschäft: Wenn die Leute in Stimmung für das kommende Fest seien, würden sie auch an den Geschenkekauf denken.

Johannes Kempf, Inhaber des Haushaltswarengeschäfts Schinle macht den langen Advent und das schöne Wetter dafür verantwortlich, dass viele noch nicht wirklich an Weihnachten denken. Dennoch sei er sehr zufrieden, es laufe gut und schließlich seien es ja auch noch zweieinhalb Wochen bis zum Fest. In dieser Zeit könne noch viel eingekauft werden.

Foto-Kasenbacher ist ebenfalls sehr zufrieden mit dem Geschäft: Viele Familien würden jetzt kommen, um schöne Bilder zum Verschenken machen zu lassen. Schon früh ging hier der Ansturm los: Bereits im November kamen die ersten Kunden auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk.

Auch bei Photo-Löffler läuft es gut: Die Kunden schätzten hier den schnellen Service und die Garantie, ihre Geschenke auch pünktlich zum Fest zu erhalten. Das sei ein großer Vorteil gegenüber dem Internet, ist sich Roland Löffler sicher.

Einen "sehr starken Dezember" könne die " Buchlese" verzeichnen. Der Geschenkekauf laufe etwas gestreckter ab, nicht so geballt wie in den Jahren zuvor, meint Leiterin Britta Blaurock, auch im Blick auf die Aufzeichnungen ihrer Vorgänger. Weihnachtliche Geschenkartikel und Kalender sind gefragt, vor allem aber natürlich Bücher. "Die Nachfrage bis zum 24. Dezenber steigt jetzt kontinuierlich an", sagte Blaurock

Auch das Modehaus Dobler empfindet das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr als weniger geballt. Schon ab November kamen Kunden auf der Suche nach einem schönen Geschenk in den Laden. Gutscheine und Artikel halten sich hier ungefähr die Waage, sind sich die Verkäuferinnen einig. Besonders gefragt seien klassische Geschenkartikel wie Schlafanzüge, Mützen und Schals, aber auch andere Artikel aus dem Sortiment sind beliebt.

Was den meisten Einzelhändlern in diesem Jahr aufgefallen ist, ist ein leichter Rückgang der Laufkundschaft in Schramberg. Dafür könne auch die Verkehrslage in der Talstadt mit vielen Baustellen verantwortlich sein, überlegen die Inhaber. Potenzielle Kunden könnten dadurch abgeschreckt worden sein, überhaupt nach Schramberg zu fahren, um sich auf die Suche nach einem passenden Geschenk zu machen.

Dieses Problem dürfte sich aber bald erübrigen, die Zeit der Baustellen in Schramberg neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu, sodass einem "barrierefreien" Einkauf bald nichts mehr im Wege steht.