Pfarrer Willy Graf starb in der Nacht zum Donnerstag. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

TrauerPfarrer a. D. Willy Graf ist tot / 28 Jahre lang Seelsorger in Sulgen

Von Volker Rath

Schramberg/Hardt. Trauer in Sulgen, Hardt und Rottweil: Willy Graf, Pfarrer a. D., ist tot. Er starb gestern Morgen in Villingen, nur wenige Tage vor seinem 88. Geburtstag.

Die Todesnachricht ging gestern ein und verbreitete sich schnell im Städtchen. Für seine Freunde kam sie nicht völlig überraschend. Graf, der zuletzt in einem Seniorenheim in Villingen lebte, sei zuletzt sichtlich vom Alter gezeichnet gewesen, aber bis zuletzt geistig fit und bei vollem Bewusstsein. Er habe noch gefrühstückt und sei dann friedlich eingeschlafen.

Der Geistliche hat Spuren im Raum Schramberg hinterlassen. 28 Jahre lang war er Seelsorger der katholischen Kirchengemeinde St. Laurentius Sulgen, bis 2004.

Mit dem Ruhestand zog er nach Hardt. Dort übernahm er noch pastorale Dienste, besuchte kranke Menschen und engagierte sich im Kolpingchor. 2009 wurde er dort zum Sängervater ernannt. Vor drei Jahren feierte er in Hardt sein Diamantenes Priesterjubiläum mit einer Festmesse in St. Georg. Dekanat und Pfarrgemeinde bereiteten ihm außerdem einen großen Empfang.

Gebürtiger Rottweiler legte Wert auf seine Herkunft

Willy Graf, am 22. November 1927 geboren, war Rottweiler – und darauf legte er Wert. Er studierte am Tübinger Wilhelm-Stift Theologie. Am 19. Juli 1952 wurde er im Dom von Rottenburg zum Priester geweiht. Eine Woche später folgte die Primiz im Heilig-Kreuz-Münster in Rottweil.

Als Vikar war Willy Graf in Vaihingen, Ludwigsburg und Stuttgart-Weilimdorf tätig, seine erste Pfarrstelle trat er 1960 in Schrozberg an. Im Alter von 50 Jahren wurde er zum Pfarrer der Gemeinde in Sulgen berufen, eine der größten im damaligen Dekanat Oberndorf.

Die Sulgener und Hardter mochten Willy Graf. Er habe immer Freude und Zuversicht ausgestrahlt, sei für die Menschen dagewesen. Er habe zuhören können und Herz gezeigt.

Dekan Albrecht Zepf sagte beim Fest des Diamantenen Priesterjubiläums, die Berufung zum Pfarrer sei ihm von der Familie mitgegeben worden. Großvater und Väter seien schon "aufrechte Kämpfer für die gerechte Sache" gewesen, die "sich nicht haben brechen lassen" – der eine in der Rottweiler Mühle, der andere bei Rhodia.

Willy Graf selbst hatte gesagt, er habe im Leben stets "die Hand Gottes gespürt" und den Glauben als "Fundament des Lebens erkannt".n  Abschied von Pfarrer Graf ist am Samstag, 7. November, in St. Laurentius Sulgen um 9.30 Uhr mit dem Rosenkranz, um 10 Uhr bei der Trauerfeier mit Aussegnung des Sarges und anschließend bei der Beisetzung auf dem Hardter Friedhof.