Denkmaltag: Zu den Kostbarkeiten der Stadtgeschichte
Schramberg. In seinem Jahresprogramm "Kostbarkeiten aus 150 Jahren Stadtgeschichte" lädt der Museums- und Geschichtsverein Schramberg zum "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag zu einem Spaziergang auf den Spuren des Unternehmers, Ehrenbürgers und Naturfreundes Erhard Junghans (1849 bis 1923) ein.
In diesem Jahr wurde für den bundesweiten "Tag des offenen Denkmals" das Rahmenthema "Macht und Pracht" gewählt, ein Begriffspaar, unter dem sich auch in Schramberg zahlreiche historische Bauwerke betrachten lassen.
Nicht nur die Burgen und Schlösser der ehemaligen Adelsherrschaft bezeugen "Macht und Pracht", auch die Fabriken und Villen aus dem Zeitalter der Industrialisierung sind von "Macht und Pracht" geprägt. Eine dieser Sehenswürdigkeiten ist die Villa, die 1885/86 für den Unternehmer Erhard Junghans inmitten einer großzügigen Parkanlage nach einem Plan von Karl von Leibbrand (1823 bis 1898) gebaut wurde. Der Kunsthistoriker Egon Rieble (1925 bis 2016) hat das Ensemble in seinem Buchklassiker "Sehen und Entdecken im Kreis Rottweil" im Jahr 1980 als "kulturelles Denkmal von kaum zu überschätzender Gegenwartsbedeutung" und als "schönste[n] Stadtpark des Kreises" gewürdigt.
Erhard Junghans hat über Villa und Park hinaus als Unternehmer, Naturfreund und Ehrenbürger aber auch noch einige andere bis heute sichtbare Spuren in Schramberg hinterlassen, zu denen auch die "Planie" gehört, die er als große Parklandschaft auf dem Sonnenberg anlegen ließ. In einem etwa zweieinhalbstündigen Spaziergang, der vom Grab des Ehrenbürgers auf dem Friedhof ausgeht, wird Stadtarchivar und Museumsleiter Carsten Kohlmann diese Spuren zeigen. Treffpunkt ist um 14 Uhr beim unteren Friedhofseingang in Schramberg. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.