Tierschützer bezweifeln eine artgerechte Tierhaltung auf dem Haldenhof. Foto: Zeller

Tierschützer haben Zweifel. Veterinärsamt eingeschaltet. "Wir sorgen uns gut um unsere Tiere".

Schramberg-Sulgen - Bereits sieben Monate sind seit dem Großbrand auf dem Haldenhof vergangen, seitdem häufen sich die Schlagzeilen und Gerüchte um den Hof und dessen Besitzer. Tierschützer bezweifeln eine artgerechte Tierhaltung.

Im März wurden zuletzt ein stranguliertes Lamm sowie ein weiteres verendetes Tier auf der angrenzenden Weide des abgebrannten Hofes vom Tierschutz vorgefunden. Die zuständigen Mitarbeiter wurden daraufhin in Alarmbereitschaft versetzt. Neben den verendeten Lämmern seien unter anderem auch verdreckte Ställe festgestellt worden, und den Tierhaltern wurde vorgeworfen, sie hätten ihre Tiere, darunter einige Kamerunschafe, seit längerem nicht mehr versorgt.

Daraufhin wurde das Veterinäramt Rottweil eingeschaltet und geprüft, was die Halter verändern müssen, um den Tieren eine artgerechte Haltung zu gewährleisten. Als Ultimatum wurde Ende März festgelegt.

"Ich kann das Veterinäramt verstehen, einige Verbesserungsvorschläge sind auch sehr gut. Aber wir sorgen uns gut um unsere Tiere, ich bin mindestens zwei bis dreimal am Tag bei ihnen, um mich zu kümmern. Warum sollten wir sie schlecht behandeln oder sogar umbringen?", so der Eigentümer des Hofes im Gespräch mit. Nach dessen Aussagen haben ihn auch Polizei und Veterinäramt beschuldigt, die Tiere selbst getötet zu haben. Einer der beiden Tierhalter bezeichnet die Behauptungen als "schlimm, keiner glaubt uns, wir können sagen was wir wollen".

Verdacht auf Fremdeinfluss

Es seien bereits insgesamt über einen längeren Zeitraum hinweg 53 Schafe und ein Truthahn verschwunden, Benzinschläuche durchtrennt und bereits mehrmals eingebrochen worden, bevor der Hof abbrannte, erzählt der Besitzer. Auch einige Erpressungen habe es in der Vergangenheit gegeben. In dem Fall der verendeten Lämmer vermuten die Eigentümer einen Zusammenhang zu den Geschehnissen innerhalb der vergangenen Jahre.

Bisher arbeitet das Paar an allen ihnen aufgetragenen Verbesserungen wie dem Separieren der Lämmer und Muttertiere und zeigen sich kooperativ. "Ich will die Tiere eigentlich nicht trennen, da ich sie halten möchte wie in der Natur. Aber das Veterinäramt meinte, es sei zu feucht auf der Weide und somit auch zu kalt, was ich verstehen kann."

Amt stellt Ultimatum

Zu den Vorwürfen der angeblich verdreckten Geflügelställe äußerte sich einer der Tierhalter jedoch verärgert. "Ställe sind nie sauber, es ist unmöglich, jeden Tag auszumisten." Außerdem müssten sie seit dem Brand vieles provisorisch erneuern, was eine Weile dauere. Auch Wasser sei auf der Weide immer genügend vorhanden, "Kamerunschafe brauchen allerdings sowieso nicht so viel Wasser wie andere Arten", erzählt der Tierhalter. Laut Facebook-Seite des Tierschutzes sei allerdings ein völlig leerer Wasserbehälter vorgefunden worden.

Um das Ultimatum einhalten zu können, sorge der Besitzer nun auch für mehr Futter in den Ställen, die Scheune wird in einen Unterschlupf für die separierten Lämmer umfunktioniert. Das Veterinäramt wird jetzt noch einmal alles begutachten und sicherstellen, dass die Tiere artgerecht gehalten würden und kein Grund zur Besorgnis bestehe.