Am Hang über der höchsten Stützmauer der Bundesstraße 462 werden mit dem Schreitbagger die drei Meter im Fels versenkten Halterungen für das vorgesehene Schutznetz hydraulisch eingehämmert und -gebohrt. Weiter talwärts übernimmt diese Arbeiten ein Lastwagen mit Kranausleger und Lafette. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Österreichische Spezialisten wollen am 2. Oktober am Hang über der Bundesstraße 462 fertig werden

Von Stephan Wegner

Schramberg. Bis zum 2. Oktober wollen sie fertig sein: Die zehn Mitarbeiter der zum Swietelsky-Konzern gehörenden österreichischen HTB-Baugesellschaft (bis Juni noch HTB-Imst). Dann soll die Bundesstraße 462 durch das Schutznetz gesichert sein.

"Wir arbeiten mit Hochdruck dran", sagt Vorarbeiter Arnold Moser, immerhin seien zwei Teams der Firma gleichzeitig im Einsatz, um den Termin zu halten. Insgesamt 5700 laufende Meter an Metallankern, die jeweils drei Meter tief wie mit einem hydraulischen Bohrhammer in den Fels getrieben werden – mit verlorener Bohrspitze vornedran und anschließend mit einer Zementsuspension eingegossen, gilt es einzubringen.

Wahrscheinlich, so Bauleiter Fred Frech vom Landratsamt Rottweil, kämen noch ein paar Meter hinzu, nicht nur weil einige der Stäbe (diese werden dann zusammengesetzt) von der Länge her sonst nicht ausreichten, um tatsächlich die erforderliche Tiefe im Stein selbst zu erreichen, sondern auch, weil im steilsten Bereich das Rastermaß etwas verringert werden soll. Ansonsten werden die Netze jeweils auf einer Fläche von 2,5 auf 2,5 Metern gespannt, so Moser.

Dass sich das Unternehmen mit Hochgebirgs- und Spezialtiefbau auskennt hat es nicht nur in Österreich bewiesen. So gab es jüngst nicht nur eine Baustelle mit ähnlichem Gestein in Rheinland-Pfalz, sondern HTB kann unter anderem im Hochgebirge auf die Sanierung der 2013 eingestürzten Schildalmgalerie der Felbertauernstraße, der Bundesstraße durchs Paznauntal und mehr verweisen.

Dort, wo die Bohrarbeiten bereits fertig sind, werden seit Montag die Erosionsmatten aufgebracht, die dann später eingesät werden. Sie werden im letzten Arbeitsschritt dann mit dem sichernden Stahlnetz überzogen. "Wenn das Wetter mitmacht, wird dann alles ziemlich schnell grün", ist sich Frech sicher. Sollte der Termin – vorausgesetzt das Wetter macht den Unternehmen keinen Strich durch die Rechnung – gehalten werden können, rechnet Frech damit, dass in der Woche darauf die Straßenbaufirma Walter mit den Arbeiten für den noch fehlenden Feinbelag auf der Bundesstraße beginnen könnte. Dort sind neben Arbeiten im Randbereich aber auch noch Fräsarbeiten zur Anpassung der Straße im Bereich zur anderen Straßenseite hin erforderlich, so dass dies mehr als eine Woche dauern könnte. "Bis Ende Oktober wollen wir spätestens fertig sein", sagt Frech, vielleicht klappe es ja auch schon etwas früher. Eine Garantie wolle er für den Termin aber nicht übernehmen, sagt er eindeutig, da sei man doch viel zu sehr vom Wetter abhängig.