Problematisch an der Kläranlage beim Rappenfelsen ist der Baugrund. Früher befand sich an dieser Stelle eine Kokerei. Im Untergrund sind noch Altlasten vorhanden. Foto: Zeger

Tiefbauamt gibt Überblick über technische Betriebe im Bereich "Abwasser". Weitere Becken müssen gebaut werden.

Schramberg - Der Eigenbetrieb "Abwasser" der Stadtwerke Schramberg plant, baut und betreibt verschiedene Bauwerke wie Kläranlagen, Abwasserhebeanlagen sowie Pumpwerke und Kanäle. Auf Bitte des Gemeinderats gab Tiefbauamtsleiter Klaus Dezember in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik einen Überblick über den technischen Betrieb.

Insgesamt gibt es Schmutz- und Regenwasserkanäle mit einer Länge von 210 Kilometern. Nicht enthalten sind darin die Hausanschlüsse. Im Bereich der Regenwasserbehandlungsanlagen werden zehn Regenüberlaufbecken (RÜB), fünf Regenrückhaltebecken (RRB) und vier Retentionsfilterbecken (RFB) betrieben. Da nicht alle Abwässer im Freispiegel abgeleitet werden können, braucht es im Außenbereich 57 Pumpwerke.

Bei den Kläranlagen in Waldmössingen und Tennenbronn handelt es sich um einstufige Anlagen, bei denen die Becken zur Abwasserreinigung nur einfach vorhanden sind. Bei Umbauten und Sanierungen müssen aufwendige Provisorien gebaut werden, um die dauernde Reinigung zu gewährleisten. Die 1957 in Betrieb genommene Kläranlage in Schramberg ist ein Gemeinschafts-Klärwerk mit den Gemeinden Hardt und Lauterbach. Die anfallenden Klärschlämme aller städtischen Anlagen werden dort weiter behandelt.

Erzeugung von Strom

Das bei der Ausfaulung entstehende Klärgas wird zur Erzeugung von Strom über ein Blockheizkraftwerk verwendet. Der größte Teil des produzierten Stroms wird auf der Anlage verbraucht. Problematisch an der Kläranlage beim Rappenfelsen ist der Baugrund. Früher befand sich an dieser Stelle eine Kokerei. Im Untergrund sind noch Altlasten vorhanden. Die Entsorgung des belasteten Aushubs ist aufwendig und teuer.

Jährlich werden in den drei Kläranlagen der Stadt 5,3 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt und von sieben Mitarbeitern vor Ort betreut. Durch die Einführung immer neuer Produkte der Industrie und wachsende Anforderungen an den Umweltschutz sind immer wieder Erweiterungen und Änderungen an den Anlagen erforderlich. Derzeit wird bundesweit über die Einführung einer weiteren Reinigungsstufe diskutiert. Dabei handelt es sich um die Phosphorelimination und Filtration von Nanopartikeln, die in Hygieneartikeln, Schminke und Zahnpasta enthalten sind.

Die Anlage in Schramberg befindet sich an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Durch den weiteren Ausbau von Baugebieten entsteht zwangsläufig auch ein höherer Schmutzwasseranfall. Mittelfristig werden deshalb weitere Becken gebaut werden müssen.

Zudem gehört die Schiltach als Zulauf zur Kinzig zum "Einzugsgebiet Lachslaichgewässer" und muss höhere Anforderungen an die Einleitung von Abwasser erfüllen.