Das Flötenquintett um Cornelia Wittwer gestaltete die Ausstellungseröffnung im Rathaus mit Musik. Foto: Miller Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: "Asyl ist Menschenrecht" / OB hält Eröffnungsrede im Rathaus

Schramberg. "Asyl ist Menschenrecht" lautet der Titel der Informations-Ausstellung von Pro Asyl, die die Amnesty-Gruppe Schramberg zum Tag der Menschenrechte am Montagabend im Schramberger Rathaus eröffnet hat.

Bis zum 13. Januar kann man sich nun über die wichtigsten Hintergründe rund um das Thema Flucht und Asyl informieren. Fragen nach aktuellen Gesetzen, Flüchtlingsrouten und -zahlen und auch zu rassistischer Hetze und Gewalt, die in Europa immer mehr aufkommt, werden an den Informationsständen beantwortet und thematisiert. Oberbürgermeister Thomas Herzog stellte in seiner Eröffnungsrede fest, dass es um die Freiheits- und Menschenrechte in vielen Gegenden der Welt schlecht bestellt sei, weshalb es aktuell mit weltweit 65,3 Millionen Menschen so viele Flüchtende gebe wie noch nie zuvor.

Herzog erinnerte auch daran, dass auch Deutsche einmal Flüchtlinge waren und Zuflucht im Ausland suchten, als ihr Land vom Krieg zerstört war. Oft sei Flucht und Asyl die letzte Rettung verfolgter Deutscher gewesen, so wie die Flucht heute auch für viele Verfolgte in Syrien, Afghanistan oder anderen Teilen der Welt die letzte Möglichkeit sei. Deshalb habe das Recht auf Asyl einen berechtigten Platz in unserem Grundgesetz, ist sich Herzog sicher. Die Stadt Schramberg stehe zu diesem Recht, auch, wenn es nicht immer einfach für Städte und Gemeinden sei, mit den Folgen politischer Entwicklungen und Entscheidungen konfrontiert zu werden. Herzog bedankte sich an dieser Stelle bei all den ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, die es möglich machten und machen, dem Recht auf Asyl hier in Schramberg gerecht zu werden und den Geflüchteten den Einstieg in ein neues Leben in Deutschland zu erleichtern.

Auch bei der Amnesty- Gruppe bedankte er sich ausdrücklich für ihre Bereitschaft, öffentlich für ein tolerantes Miteinander und eine Gesellschaft der Vielfalt einzutreten.

Nach einer kurzen musikalischen Pause, die auch in diesem Jahr wieder von der Flötengruppe um Cornelia Witwer gestaltet wurde, übergab Herzog mit der Übergabe eines symbolischen Schecks das Wort an Robert Bühler, Sprecher der Amnesty Gruppe Schramberg. Dieser machte deutlich, dass es ihm wichtig sei, auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam zu machen, auch auf den politischen Umgang mit Flucht und Asyl.

Bühler nannte einige Beispiele, die Menschen zur Flucht verleiten, und auch mit welchen Gesetzen, Schwierigkeiten und Ungerechtigkeiten sie auf ihren Fluchtrouten konfrontiert werden. Es sei wichtig, diese Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. Dazu könne die Gruppe mit dieser Ausstellung hoffentlich einen Teil beitragen. Im Anschluss gab Bühler bekannt, dass er beabsichtige, sein Amt in absehbarer Zeit abzugeben. Um rechtzeitig einen Nachfolger finden zu können, gebe er seine Entscheidung schon jetzt bekannt, erklärte er.