Eine fetzige Scheunen-Party gab es vor dem Vesper mit den Alemannen-Rockern "Luddi". Das Publikum zeigte, dass ihm der Auftritt gefiel. Foto: Paskal

"Luddi" auf der Altenburg in Tennenbronn: Publikum macht fröhlich mit und zeigt auf den Musiker, dem 800 Stutz fehlen.

Schramberg-Tennenbronn - Das Schwarzwald-Musikfestival ist dafür bekannt, Konzerte auch einmal an ungewöhnlichen Orten durchzuführen.

So trafen die Alemannen-Mundartrocker "Luddi" auf ihre Besucher in der Scheune im idyllisch gelegenen Freizeitheim Hofgut Altenburg in Schramberger Stadtteil Tennenbronn. Da lag Stroh in den Ecken neben landwirtschaftlichen Geräten und Spinnweben hingen von der Decke. Die mit Sitzkissen versehenen Stühle wackelten auf dem unebenen Scheunenboden. Trotzdem fühlte es sich heimelig an.

Dann stürmten die Musiker auf die Bühne. Der "Bollimängel" – ein Mann mit schwarzem Umhang – rauscht die Stuhlreihen entlang und begrüßt einzelne Zuschauer mit Handschlag. Von der Bühne schallt "Salü Tennenbronn". Dann geht es alemannisch vom "Cowboy aus dem Schwarzwald" nach Marokko und Tunesien. In "Scho wieder isch an andere dra" geht es um die Verlierer in der Gesellschaft. Die Alemannen-Rocker mit Sinn für Tradition, Moderne und Mutterwitz sind die sechs gestandenen Mannsbilder Martin Bürger, Christoph und Manuel Dörflinger, Simon Frommherz, Thilo Rebmann und Jürgen Schmidt. Sie singen Lieder aus dem Leben in urig-alemannischem Dialekt. Diese unterstreichen sie mit ihrem perfekten Spiel auf ihren Instrumenten. Sie nehmen Sammler auf’s Korn mit dem Stück "Kaffeerahm-Deckel". Zu "800 Stutz" stehen alle Besucher auf und bemitleiden mit Fingerzeig einen Musiker, der ausgeliehenes Geld nicht mehr zurück bekommen hat.

Die Texte gehen in die Herzen und regen auch zum Nachdenken an. Von "Heimat isch dort, wo du bisch un dine Liebschte sin" geht es in ihren Heimatort, das "Rothuser Land". Im Jahr 2014 bekam "Luddi" den Kleinkunstpreis Baden-Württemberg überreicht. Von ihrem aktuellen Programm sangen sie "Annemarie" fetzig und rockig. Während des gesamten Konzertes verbreiteten sie unbändige Spielfreude.

Das Publikum ist begeistert mitgegangen und hat immer wieder kräftig applaudiert. Dafür gab es am Ende zwei Zugaben. Die Alemannen-Rocker dankten dem Landkreis Rottweil, der als Pate das Konzert unterstützte.

Danach gingen die Musiker und die Besucher zum Vespern. Das Hofgut hatte für das leibliche Wohl mit Kaffee, Kuchen und regionalen Spezialitäten gesorgt.