Das ist kein Hundeklo: Ein Hinweisschild kann Gedankenlosigkeit vorbeugen. Foto: Rath

Hundehaufen auf Grundstücken oder im öffentlichen Raum – das stinkt auch den Experten. Wie machen's andere? Anzeige bringt wenig.

Schramberg-Sulgen - Ärger mit "Tretminen" sind kein Schramberger Problem. Im Internet gibt es ganze Foren, in denen sich leidgeplagte Grundstücksbesitzer gegenseitig Tipps geben, um sich gegen fremde Hundehaufen zu schützen.

Es muss nicht immer ein Zaun sein. Auch gemeingefährliche Stacheldraht-Fallen, an denen sich auch Passanten und vor allem Kinder übel verletzen können, sind keine Lösung. Hier einige Möglichkeiten aus unterschiedlichen Quellen, auch von der Straße, wie andere ihr Grundstück für Hunde unattraktiv machen. Manches ist jedoch mit Vorsicht zu genießen.

Kommunikation: Das Problem ist ja nicht der Hund, sondern befindet sich auf der anderen Seite der Leine. Ein offenes Wort mit dem Halter wirkt manchmal Wunder. Einfach mal direkt ansprechen – das könnte auch vor Missverständnissen oder falschen Verdächtigungen bewahren. Denn: Es gibt ja nicht nur "schwarze Schafe", sondern genug verantwortungsbewusste Hundehalter. Aber auch sie können mal die Tüte vergessen und stehen dann dumm da. Deshalb gilt: freundlich bleiben. Nicht nur Hunde empfinden es als Bedrohung, wenn sie angeknurrt werden. Andere stellen auf Baumwiesen Schilder auf mit dem Hinweis, dass das Grundstück kein Hundeklo ist. Hilft auf jeden Fall gegen Unwissenheit und Gedankenlosigkeit.

Nasenstüber: Manche verstreuen Pfeffer an "beliebten Plätzen", andere schwören auf kleine Dosen mit Salmiakgeist, Teebaum- oder ätherischen Ölen wie Pfefferminze. Sticht Fiffis angeblich in die Nase. Andere beschaffen sich so genannte "Wildabweiser" wie Arbin. Davon raten Experten wie Jäger jedoch dringend ab. Der Gestank sei bestialisch und hartnäckig, Einsatz von Chemie könne auch mächtig rechtlichen Ärger nach sich ziehen.

Klodeckel zuklappen: Fläche befestigen, etwa mit Pflastersteinen, weil Hunde und Katzen bevorzugt weiche Untergründe für ihr "Geschäft" suchen. So lassen sich kleine Grundstücks-Restflächen versiegeln. Ist erst mal Arbeit, erspart aber langfristig auch die Jäterei.

Was auf die Löffel: Im Handel gibt es diverse technische Helfer für den Garten, etwa Ultraschall-Generatoren. Hunde mögen laut Hersteller den Ton nicht, fürs menschliche Ohr ist die Frequenz nicht wahrnehmbar. Kosten Geld (ab 40 Euro), wirken dafür aber flächendeckend und angeblich auch gegen andere lästige Besucher wie Marder.

Zurück an den Absender: Wenn Gespräche nicht fruchten, sammeln einige Leidgeplagte die Haufen mit einer Tüte ein und hängen die Beutel an die Haustürklinke des betreffenden Halters, gerne auch mit Zettel: "Sie haben was vergessen". Mit gemeinsamen Grillabenden oder Ausleihen der Heckenschere dürfte dann aber Essig sein.

 Anzeige: ein Mittel mit mäßigen Erfolgsaussichten. Hundehaufen stellen zwar eine Ordnungswidrigkeit dar, die in Schramberg mit einem Bußgeld von 25 Euro belegt werden. Dazu muss man aber Ross und Reiter nennen können. Außerdem gibt es Bußgelder nur für Haufen auf öffentlichen Flächen wie Straßen und Parks, nicht auf Privatgrundstücken.

Seite 2: Interview mit Hundetrainer Andreas Schwämmlein

Hundehaufen auf Nachbarsgrundstücken oder im öffentlichen Raum – das stinkt auch den Experten. Wir fragten Andreas Schwämmlein aus Oberndorf, Hundetrainer, nach seiner Meinung.

Herr Schwämmlein, Hundehaufen auf fremden Grundstücken – was sagen Sie dazu?

Da kriege ich einen dicken Hals. Das ist eine Sauerei, das geht wirklich gar nicht. Als Hundehalter hat man gefälligst eine Tüte beim Gassi gehen mitzunehmen.

Was können Grundstücksbesitzer dagegen tun?

Klar, man kann ein Grünstück einzäunen. Das hilft. Aber irgendwie ist nicht einzusehen, dass der Grundstückseigentümer selbst investieren soll. Die Verantwortung liegt ja beim Hundehalter. Ich kann empfehlen, als erstes mal den Dialog mit den Hundehaltern zu suchen, an deren Vernunft zu appellierren, und das am besten in einem vernünftigen Ton.

Man erwischt den jeweiligen Hundehalter aber nicht immer. Gibt es technische Abwehrmöglichkeiten oder Hausmittel?

Auf dem Markt gibt es viel. Aber nicht alles, was es zu kaufen gibt, ist auch legal. Da sollte man sich vorher genau informieren. Bei anderen Mitteln bin ich mir nicht sicher, ob sie den gewünschten Effekt haben. Kann helfen, oder auch nicht.