Deutlich weniger Narren und Zuschauer als ansonsten bei Sonnenschein waren gestern bei Brezelsegen und Fasnetabschluss dabei. Fotos: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Brezelsegen: Melvin trotz schlechtem Wetter mit Verlauf zufrieden / Buraclique bei Umzugswertung vorn

Von Johannes Fritsche

Noch einmal versammelten sich Narren und Zuschauer am Dienstagnachmittag auf dem Rathausplatz zum letzten Brezelsegen dieser Fasnet.

Schramberg. Und wie schon am gestrigen Montag regnete es. Die Kinder zogen mit ihren Eltern und der Stadtmusik vom Kinderball im Bären über die Marktstraße zum Rathausplatz. Hansel, Da-Bach-na-Fahrer und Brüele waren bereits im Rathaus und füllten ihre Stangen mit Brezeln, die Körbe mit Würstchen und Süßigkeiten. Die Stadtmusik vertrieb den Wartenden die Zeit mit flotten Weisen.

Dann kam der große Augenblick: Die Rathaustür öffnete sich, der Narrenmarsch ertönte und die Kleidlesträger strömten auf den Rathausplatz herunter, verteilten sich unter dem Klang ihres Geschells auf dem Platz und mischten sich unter die Zuschauer bis zum Narrenbrunnen. Der mal stärker, mal schwächer werdende Nieselregen hatte die Zahl der Narren und Zuschauer dezimiert. Eine Reihe von Kleidlesträgern kam sogar nur ins Rathaus, um ihre bestellten Brezeln und Würstle abzuholen, und ging dann wieder nach Hause. Ein Gutes hatte der Regen wenigstens: Mehr Platz zum Tanzen und Hoorig-Hoorig-Singen auf dem Platz und in der Hauptstraße.

Nach dem ersten Brezelsegen ziehen die Kleidlesträger wieder zurück zum Rathaus, füllen noch einmal die Stangen und Körbe auf, trinken was Kühles. Kurz vor 17 Uhr nimmt die Stadtmusik wieder Aufstellung vor dem Rathaus. Und ein letztes Mal in diesem Jahr steigen Elferrat und Obernarren auf das Podium vor dem Rathaus. "Mit Tränen in den Augen verabschiedet sich der Elferrat mit seiner Narrenzunft Euch für nicht wenige und mehr als 382 Tage, bis wir uns zur Schlüsselübergabe 2017 wieder sehen werden", rief Zunftmeister Michael Melvin den Narren und Zuschauern zu. Die Fasnet sei kurz gewesen, aber nicht weniger schön, mit einer friedlichen und ausgelassenen Stimmung. "Sicher hätte das Wetter besser sein können, aber wir lassen uns auch von einigen Regentropfen nicht unterkriegen", stellte Melvin fest. Er dankte allen Kleidlesträgern, Kanalfahrern, Ausschussmitgliedern, den Falken- und den Schinderhexen, aber auch dem Bauhof, Polizei, Feuerwehr, THW und DRK: "Allen, die mitgeholfen haben, dass die Fasnet 2016 wieder so reibungslos geklappt hat".

Dann verkündete Melvin das Ergebnis der Umzugswertung: Auf Platz 1 kam die Hinteraichhalder Buraclique mit ihrem Wagen "S’Läba isch koi Schlotzer", auf Platz 2 der Radfahrverein Edelweiß mit dem Thema "Diätwahn", auf Platz 3 die JungXellen Sulgen mit "Findus und Pettersen". Platz 4 wurden doppelt besetzt: Von den Scheene Bronnerle mit "40 Jahre VW Golf" und von den Kastell-Römer-Spatzen aus Waldmössingen mit "Jim Knopf". "Seit behütet und bleibt im Herzen närrisch", wünschte Melvin und schloss die Fasnet "mit unserem allerliebsten Satz: Hoorig, Hoorig ist die Katz". Darauf kamen Hansel, Da-Bach-na-Fahrer und Brüele noch einmal zum letzen Brezelsegen auf den Rathausplatz, begleitet vom Narrenmarsch und anderen flotten Weisen. Die letzten Brezeln, Würstchen und Süßigkeiten wanderten in die Hände der singenden und tanzenden Narren. Schließlich spielte die Stadtmusik wie immer zum Abschluss das "Sierra Madre", die Narren sangen wehmütig mit: Jetzt neigte die Fasnet sich wirklich dem Ende zu.