Leitungsprobleme der Telekom in Tennenbronn offenbar doch noch nicht behoben. Knapp ein Vierteljahr ohne Telefon und Internet.
Schramberg-Tennenbronn - Die Leitungsprobleme der Telekom in Tennenbronn sind offenbar doch noch nicht behoben – knapp ein Vierteljahr ist eine 90-jährige Frau im Tennenbronner Waldwinkel mittlerweile ohne Telefonverbindung.
Fehler beim Umschalten der neuen Glasfaserleitungen und ein Blitzeinschlag an Fronleichnam sorgten quer durchs Dorf und auch in den Außenbereichen mehrere Wochen lang für Leitungsprobleme bei der Telekom. Im Juli hieß es dann seitens des Unternehmens, dass keine Störungen mehr bestehen würden – an "wenigen Einzelfällen" werde gearbeitet.
Von solch einem "Einzelfall" ist auch eine 90-Jährige Frau im Waldwinkel betroffen. Seit Ende Mai ist sie ohne Telefon und Internet – für sie nicht nur ärgerlich, sondern bedrohlich. Für die Seniorin bedeutet dies nämlich auch, dass sie keine Notrufverbindung zum Deutschen Roten Kreuz in Rottweil aufbauen kann. Ihr Sohn, der mit seiner Familie in Kalifornien lebt, kann mit seiner Mutter seit Monaten nur über das Handynetz kommunizieren – "das aber leider in Tennenbronn auch nicht die beste Abdeckung hat", so seine Schilderung. Vergangene Woche sei das Telefonieren "aus heiterem Himmel" plötzlich für ein paar Stunden wieder möglich gewesen, "aber das war es dann auch schon".
"Was mich einfach sprachlos macht, ist die Tatsache, dass die Telekom es offenbar nicht für notwendig hält, in irgendeiner Weise mit meiner Mutter zu kommunizieren, bis wann der Anschluss wieder funktioniert. Das einzige was pünktlich und zuverlässig kommt, ist die monatliche Rechnung."
Die Online-Informationen, die er zum Anschluss seiner Mutter im Internet lesen kann, schwanken von Aussagen wie "Unser Außendienst arbeitet an ihrer Störung, bitte haben sie noch etwas Geduld" bis zu "Die Störung ist behoben, viel Spaß mit den Produkten der Telekom". Bekomme er dann doch telefonisch jemanden vom Telekom-Kundenservice ans Telefon, können diese keine Störung feststellen.
Ende Juli reiste der besorgte Mann dann zu seiner Mutter, wollte selbst eine Lösung finden und eventuell den Anbieter wechseln. Dies habe aber auch noch nicht funktioniert, da trotz mehrmaliger Terminabsprachen noch kein Außendienstmitarbeiter gekommen sei. "Dies ist das 21. Jahrhundert und das ist Deutschland, nicht Burkina Faso oder Bangladesh – obwohl ich mir nicht sicher bin, ob dort zumindest der Kundenservice nicht deutlich besser wäre als hier", ärgert sich der Tennenbronner.
Von der Pressestelle der Telekom lag hierzu keine Stellungnahme vor.