Die schnelle erste Reihe der Fahrer mit Thomas Ammerschläger, Hans Müller, OB Thomas Herzog, Siegfried Spiess, Kurt Brixner und Hartmut Jundt; dahinter Hans Hinn, Udo Neudeck, Alfred Staiger, Michael Turco, Walter Frey, Robert Schäfer und Dieter Werdershoven im Auto- und Uhrenmuseum. NSU-Brixner-Flitzer im Blick und Paul Güntner in der NSU-Werkstatt Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonderausstellung: Im Auto- und Uhrenmuseum jetzt Rennflitzer traditioneller Wirtschaftswunder-Marken

Mehrmalige deutsche Bergmeister saßen im Tal von Schramberg in der ersten Reihe bei der Eröffnung der Sonderausstellung "Siegreich auf NSU" im Auto- und Uhrenmuseum in der H.A.U..

Schramberg. In der Stadt der Uhrenindustrie und Feinmechanik hatten sich vor über 125 Jahren im Haus von Arthur Junghans die Erfinder Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Robert Bosch getroffen, erinnerte Oberbürgermeister Thomas Herzog. Arthur Junghans und Gottlieb Daimler hatten die "zündende Idee" einer neuartigen Zündung, die Robert Bosch zur Serienreife entwickelte.

Zur Serienreife entwickelt wurde vor 60 Jahren von Felix Wankel der neuartige Rotationskolbenmotor im "NSU Wankel Spider". Vor 50 Jahren rollte mit dem eleganten Ro 80 die erste Limousine mit Wankel-Motor auf den Straßen, von der bis 1977 genau 37 395 Stück in Neckarsulm produziert wurden. Von dem zweisitzigen Spider wurden 2375 Fahrzeuge verkauft, meist an von der Technik begeisterte sportliche Fahrer, erzählte Ulrich Latus, Vorsitzender im "NSU-Wankel Spider Club".

Bereits erfolgreiche deutsche Tourenwagen-Bergmeister auf NSU Prinz (30 PS, 120 Stundenkilometer) wie Karlheinz Panowitz (1962) und Siegfried Spiess (1963) wechselten aus dem Kleinwagen in die Schalensitze der ersten Spider. Schon 1966 hießen die deutschen Rallyemeister aller Klassen Panowitz/Strunz auf einem roten NSU-Wankel Spider (65 PS, 180 Stundenkilometer); auf einem gleichen Auto in Weiß, auf 108 PS frisiert, wurde Siegfried Spiess deutscher Bergmeister aller Klassen 1967 und 1968. Die beiden Privatfahrer wurden von NSU-Rennmonteur Roland Faigle betreut, der die Wankel-Motoren bei Rennen innerhalb von 20 Minuten wechseln konnte.

Jetzt stehen die beiden Flitzer herausgeputzt im Original in der Sonderausstellung unter Fotos von der Rennpiste, wie auch der Spiess-NSU TT mit der geöffneten Heckklappe. Es sind also "50 Jahre Bergmeisterschaft" zu feiern, begrüßt Hartmut Jundt die Fahrer, Mechaniker und Tüftler in der ersten Reihe. Sie waren "siegreich auf NSU Prinz, NSU TT und NSU/Wankel Spider" bei über 30 nationalen Meisterschaften in Europa und in den USA.

Nach Schramberg geholt hat die Fahrer und ihre Flitzer Museumsleiter Harald Burger mit dem Spider-Club, wie Ulrich Latus betonte. Er hatte mit Sabrina am Saxofon und Robin am Piano auch die passende jazzige Eröffnungsmusik mitgebracht.

Prinz, Spider und Ro 80 stehen schon lange im Auto- und Uhrenmuseum, jetzt auch noch in den Rennversionen in der Sonderausstellung bis zum 10. September.