Die Anlagen rund um den Wasserhochbehälter auf dem Rödelsberg müssen dringend saniert werden. Wie, darüber diskutierten die Schopflocher Gemeinderäte mit Bürgermeister, Planerin und Gästen. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausschuss: Großes Interesse bei öffentlicher Sitzung / Hausberg soll schöner werden

Der Rödelsberg – Schopflochs Hausberg – soll attraktiver werden. Dafür brauche es eine Pflicht und eine Kür, wie Bürgermeister Klaas Klaassen in der öffentlichen Ausschusssitzung sagte. Das Ergebnis geht nun als Empfehlung an den Gemeinderat.

Schopfloch. Ein Wasserreservoir mit einer Aussichtsplattform, die in die Jahre gekommen ist, umgeben von Stufen und Plattenbelägen, die zu Stolperfallen geworden sind, mit alten, morschen Sitzbänken – so beschrieb Susanne Seelig den Ist-Zustand der baulichen Anlage auf dem Rödelsberg. Die Planerin hatte für ihre Präsentation im Rathaus, zu der neben den Schopflocher Gemeinderäten auch die Bevölkerung eingeladen war, Luftaufnahmen sowie Sommer- und Winterimpressionen zur Veranschaulichung mitgebracht.

Der Rödelsberg mit seinen 720 Höhenmetern liege in einem Landschaftsschutzgebiet, erklärte sie. Neben einem hohen Waldanteil gebe es hier auch große Wiesenflächen mit Hecken als schützenswerten Biotopen. Die 1300 Quadratmeter große Fläche diene den Schopflochern als Naherholungsgebiet und dem Schwarzwaldverein zur Ausrichtung seiner Sonnwendfeier und werde auch von Wanderern wegen der herrlichen Aussicht gerne aufgesucht.

Susanne Seelig bezeichnete die Sanierung der über 30 Jahre alten Anlage als Pflichtaufgabe. Treppenanlagen und Bodenbeläge müssten instandgesetzt und die Sitzbänke ausgetauscht werden. Anstelle der steinernen Mauer, die den Hang am Hochbehälter abstützt, schlug sie eine neue, breitere Steinmauer vor, die als zusätzliche Sitzmöglichkeit dienen könnte. Aus Betonsteinen würde sie rund 44 500 Euro kosten. Bei einer Ausfertigung in Naturstein kämen Mehrkosten von 8000 bis 10 000 Euro hinzu.

Mehr Interesse an der Kür als an der Pflicht

Bürgermeister Klaassen freute sich über das große Interesse an der öffentlichen Ausschusssitzung. "Der Rödelsberg ist unser Hausberg", erklärte Klaassen. Schon vor Jahren sei der Wunsch an ihn herangetragen worden, ihn "aufzuhübschen". Weil Schopfloch (anders als die Teilorte) keinen Ortschaftsrat habe, sei es üblich, dass sich die Schopflocher Räte zunächst in einem Ausschuss um ortsrelevante Projekte kümmerten. Bei der Neugestaltung des Rödelsbergs wollte das Gremium jedoch keinen Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat fassen, ohne die Bevölkerung um ihre Meinung zu fragen, machte Klaassen deutlich.

Ausschussmitglieder und Gäste schienen sich allerdings mehr für die Kür als für die Pflichtaufgaben zu interessieren. Und so reichten ihre Vorschläge von weiteren hölzernen Liegen, von denen schon zwei auf dem Rödelsberg aufgestellt wurden, über Vespergarnituren mit wetterfestem Dach bis hin zum Bau eines Pavillons.

Auch über neue Wanderwege mit oder ohne Grenzsteine, die auf Gemarkung Schopfloch gesammelt wurden und im Bauhof untergebracht sind, und über einen Heckenlehrpfad wurde nachgedacht.

Für die Grenzsteine könnte aber auch ein eigener Grenzsteingarten entstehen, versehen mit Schautafeln zur Geschichte der Steine, der einstigen Grenze zwischen Württemberg und Hohenzollern sowie zur Geschichte des Ortes. Und schließlich sollten der Rödelsberg selbst und auch der dort verlaufende Gäurandweg besser ausgeschildert werden. Bürgermeister und Planerin notierten die vielen Vorschläge und Wünsche eifrig mit.

Vor der Kür sollte zunächst die Pflicht kommen, sagte Klaassen. Der Ausschuss war sich in allen Punkten, die Susanne Seelig vorgeschlagen hatte, einig – außer bei der Stützmauer am Hang. Bei ihr gingen die Meinungen auch bei den Gästen weit auseinander. Am Ende entschloss sich das Gremium für eine bloße Sanierung der Mauer. Auf eine Sitzfunktion soll wegen der hohen Kosten verzichtet werden.

Einigkeit über Tische und Bänke

Einig waren sich alle, beim Wasserhochbehälter Bänke und Tische aufzustellen. Auch eine Sitzbank auf der Aussichtsplattform wird gewünscht. Wo und wie die Grenzsteine platziert werden könnten, ob einzeln oder als Ensemble, darüber will sich der Schwarzwaldverein Gedanken machen. Das Ergebnis soll noch in diesem Jahr vorliegen. Klaas Klaassen und Susanne Seelig werden das neue Konzept erst einmal mit dem Landratsamt in Sachen Naturschutz abklären.

Anfang nächsten Jahres wird es dem Gemeinderat vorgestellt. "Uns ist wichtig, was die Schopflocher zum Rödelsberg sagen und was sie haben wollen", machte der Bürgermeister am Ende deutlich und dankte allen Gästen für die vielen Ideen und Anregungen.