SMF: Kleinkunstpreisträger machen Laune
"Jägerberg Brass" unterhielten mit traditioneller und moderner Blasmusik, Komikerin Rosemie eroberte die Herzen im Sturm, der rockende Klavierkabarettist Michael Krebs klärte auf: Die Gala der Kleinkunstpreisträger bot Unterhaltung auf höchstem Niveau.
Schopfloch. Die Stuhlreihen in der Produktionshalle der Homag GmbH waren brechend voll, die Stimmung der rund 500 Besucher war von Beginn an bestens, als die Kleinkunstpreisträger Baden-Württemberg im Rahmen des Schwarzwald Musikfestivals in Schopfloch zu Gast waren.
Geschäftsführer Michael Merz freute sich über das volle Haus und verkündete, an diesem Abend mal so richtig Spaß haben zu können. "Es reicht nicht, solch eine Veranstaltung nur gut zu finden, sie muss auch Spaß machen", so Merz, der allen dankte, die unter enormen Einsatz die Produktionshalle zur Konzertbühne umgebaut hatten. "Zurzeit haben wir eine historisch hohe Auftragslage, und in Sachen Marktführung ist die Homag die fettste Sau im Stall", verkündete Merz.
Der Intendant des Schwarzwald Musikfestivals, Mark Mast, dankte Homag-Firmengründer Gerhard Schuler, der krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte, für dessen Weitsicht und Engagement. Mit seinem Pioniergeist habe Schuler kulturelle Wertschöpfung betrieben und die Homag zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender des Schwarzwald Musikfestivals gemacht.
Mit Spannung erwartet wurde als "Special Guest Black Forest" die Blasmusikkapelle Jägerberg Brass aus Althengstett, die zünftig in Lederhosen und grünen T-Shirts auftrat. Traditionelle Blasmusik in Festzeltmanier brachte die richtige Einstimmung auf das folgende Programm. Nach viel Applaus für ihre Polkastücke versprachen die Musiker für den zweiten Teil ihres Auftritts einen modernen Part.
Doris Day und Donald Trump
"Die brauchen wir hier", verkündete Mark Mast, und schon eroberte Rosemie die Bühne. Bereits vor Beginn der Veranstaltung hatte sie sich unter die Zuschauer gemischt und für Fotos posiert. Im roten Retrokleid und mit Federbusch auf dem Kopf schmetterte sie nun den durch Doris Day bekannten Evergreen "Que sera, sera". Als herrlich verklemmte Schwäbin schaffte sie es, in nullkommanichts "Stimmung in die Bude" zu bringen. Die Halle tobte angesichts der brillanten Vorstellung, die Komik, Gesang und Tanz vereinte. Die männlichen Gäste in der ersten Reihe hatte sie sogleich als ideale Opfer identifiziert – es wurde geflirtet und gebaggert.
Rosemie Warth gab alles und bezauberte sowohl beim Alphornspielen als auch mit ihrem charmant-komischen Naturell. Mimik und Gestik stimmten, und das von ihr angekündigte "Showbusinessle" war grandios lustig. Ihre Steppeinlage, die sie geräuschvoll mit zwei klappernden Bonbons im Mund vorführte, war ebenso unterhaltsam wie ihre musikalischen Einlagen. Das Publikum dankte mit stürmischem Applaus.
"Are you ready to rock", fragten die jungen Bandmitglieder von Jägerberg Brass und spielten nun, wie versprochen, Rockstücke auf ihren Blasinstrumenten. Mit "Rock you like a Hurricane" von den Scorpions und "Smooth Criminal" von Michael Jackson bewiesen sie, zurecht "Special Guest" des Abends zu sein.
Einen Top-Act nach dem anderen hatte Mark Mast versprochen, und mit dem Musikkabarettisten Michael Krebs folgte ein weiterer. Der Sprachkünstler redete alle schwindelig. Krebs spielte stehend Klavier, hatte politische Gags auf Lager und fand sofort einen Draht zum Publikum, etwa mit dieser Neuigkeit: "Donald Trump, das ist wie ’ne Fortbildung, Leute! Er wird verkannt, denn viele halten ihn für einen Politiker!" Witzige und hintersinnige Zeitgeistreflexionen paarten sich mit höchster Musikalität, zum Beispiel bei seinen Erklärungsversuchen, warum viele Musiker an einer "Moll-Dur-Schwäche" leiden.
Viel zu schnell war der Kleinkunstabend des Schwarzwald Musikfestivals zu Ende. Das Publikum forderte lautstark und bestimmt Zugaben der exzellenten Künstler. Am Ende gab es ein spektakuläres Finale aller Mitwirkenden und noch einmal tosenden Applaus.