Um die räumlichen Voraussetzungen für die Gemeinschaftsschule in Schopfloch erfüllen zu können, sind eine Aufstockung des bestehenden Anbaus und ein Anbau rechts von der Eingangstür nötig. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder-Bote

Einrichtung der Gemeinschaftsschule in Schopfloch erfordert zusätzlichen Anbau / Schon 50 Anmeldungen

Von Uwe Ade

Schopfloch. Die Gemeinde Schopfloch macht sich daran, die räumlichen Voraussetzungen für die Gemeinschaftsschule, die zum kommenden Schuljahr startet, zu schaffen. Das Interesse ist gut: Am Donnerstag nahm Schulleiter Hans Schmidt die 50. Anmeldung entgegen.

Für das erste Schuljahr reichen die Räume an der bisherigen Haupt- und Werkrealschule, die allmählich ausläuft, noch aus. Ab dem folgenden Schuljahr 2015/16 sind jedoch neue Räume erforderlich.

Bisher war die Schule von einer Erweiterung um zwei Klassenzimmer durch Aufstockung des vorderen Schulanbaus ausgegangen. Doch dies wird nicht ausreichen, legte Schulleiter und Gemeinderat Hans Schmidt dem Gemeinderat in dessen Sitzung am Donnerstagabend dar. In der laufenden Planungsphase und auch durch neue Schulrichtlinien sei festgestellt worden, dass der Raumbedarf nun doch größer ist.

In der Vorstellung der "Lernlandschaft 2014/15" listete Schmidt die fehlenden Räumlichkeiten auf. Neben weiteren Lernateliers mit Inputraum – für die eine reine Aufstockung ausgereicht hätte – werden eine Lernwerkstatt, ein SMV-Raum, ein Elternsprechzimmer, ein Besprechungszimmer, ein Religionszimmer und ein Sanitäts- und Krankenzimmer gebraucht. Da die Gemeinschaftsschule auch Inklusionsschule ist, werde zudem ein Raum für eine Außenklasse der Eichenäckerschule, die einmal in der Woche kommt, benötigt. Mehrere der genannten Räume könnten kombiniert genutzt werden.

Planer Markus Kugler stellte anhand einer Vorplanung die angedachte Erweiterung vor. So ist jetzt neben der Aufstockung ein weiterer dreistöckiger Anbau rechts neben dem Eingang vorgesehen. Die Aufstockung des Anbaus hätte rund 400 000 Euro gekostet – die erweiterte Variante inklusive eines Aufzugs wird nach grober Schätzung bei rund 1,2 Millionen Euro liegen, wobei das Verlegen des unter dem geplanten Anbau verlaufenden Kanals noch nicht eingerechnet ist. Bis zur Juli-Sitzung will Kugler eine genaue Kostenaufstellung vorlegen.

"Keine leicht verdauliche Kost", die der Gemeinderat da vorgelegt bekomme, kommentierte Bürgermeister Klaas Klaassen die neuen Rahmenbedingungen. "Schon etwas Bauchschmerzen" bekam Gemeinderat Peter Eberhardt angesichts der demografischen Entwicklung und ausreichend Schulraum in der Umgebung. Da sei es schon eine "mutige Entscheidung, wenn wir das machen". Erst mal "erschlagen" zeigten sich auch die Gemeinderäte Frieder Eberhardt und Willi Schmid. Gemeinderat Helmut Kugler war ebenfalls "überrascht, dass das jetzt so ausartet", war später jedoch der Meinung, dass man lieber noch größer bauen sollte, falls die Gemeinschaftsschule einmal dreizügig wird.

"Erst in der Planungsphase haben wir gemerkt, was man alles an Räumlichkeiten braucht", erklärte Rektor Hans Schmidt und wies darauf hin, dass die vorgelegte Planung immer noch eine Minimallösung sei. "Wir haben uns alle auf den Weg gemacht", betonte Schmidt. Auch für das Lehrerkollegium sei es ein Zeichen, wenn der Gemeinderat zustimme.

Als Weg, um für die Schüler einen guten pädagogischen Weg hinzubekommen, sah Bürgermeister Klaas Klaassen die neue Planung und sagte zum von Peter Eberhardt vorgegebenen Stichwort "Mut", dass der Gemeinderat die Schopflocher Schule mit der Überlegung "Was ist das Beste für unsere Schule?" in den vergangenen Jahren immer mit mutigen Schritten begleitet habe. Die starken Anmeldezahlen sah Klaassen zudem als Vertrauensbeweis dafür, dass die Gemeinschaftsschule auf einem guten Weg sei.

Nicht zuletzt standen Fragen der Finanzierung und Bezuschussung durch das Land im Raum. Der Zuschuss beträgt laut Kämmerer Heiko Meixner etwa 30 Prozent. Was die Gemeindefinanzen angeht, sah Bürgermeister Klaassen, derzeit "spürbare Aufwärtstendenzen bei den Einnahmen". Prognosen seien jedoch schwierig.

Baubeginn der Maßnahme, über die in diesem Sommer entscheiden wird, soll im nächsten Frühjahr sein. Die Fertigstellung wird nach Einschätzung von Markus Kugler wohl nicht ganz zum Schuljahresbeginn 2015 gelingen. Zwei Monate könne man überbrücken, meinte Schulleiter Schmidt.