Gemeinde Schopfloch setztGiftköder ein / Bürger sichten Tierein allen drei Ortsteilen

Gegen Rattenaufkommen in Schopfloch sowie den Ortsteilen Oberiflingen und Unteriflingen will die Gemeinde etwas tun. In den Schächten der betroffenen Straßen sollen Giftköder ausgelegt werden.

Schopfloch. In jüngster Zeit hätten Bürger wiederholt Ratten beobachtet und dies im Rathaus gemeldet, berichtete Bürgermeister Klaas Klaassen in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend. Dies betreffe vor allem die Schopflocher Bereiche Laiber, Glattener Straße, Bühl und Schlossbergstraße. Auch in der Rosenstraße in Oberiflingen und am Stücklesberg in Unteriflingen wurden Ratten gemeldet.

Dies wolle die Gemeinde nicht ignorieren, betonte der Bürgermeister. Die Verwaltung habe sich des Themas angenommen und zur Bekämpfung der Ratten zwei Angebote für das Auslegen von Giftködern eingeholt, so Klaassen. Man hoffe, dass dadurch das Problem deutlich abgemildert werden könne.

Das favorisierte Angebot mit Ködern von einer Firma aus Neubulach für alle 910 Schächte der Gemeinde liegt bei knapp 10 000 Euro. Angesichts dieser Kosten "sollte die Sache schon nachhaltig sein", meinte Gemeinderat Matthias Zeller. Solange sich das Verhalten des einen oder anderen Zeitgenossen nicht ändere, werde auch das Problem wiederkommen, stellte Bürgermeister Klaas Klaassen fest und unterstrich: "Es ist wichtig, dass keine Essensreste in den Kanal gelangen." Dennoch verspreche sich die Verwaltung relativ viel von solch einer Aktion, die es wohl noch nie in der Gemeinde gegeben habe, so Klaassen.

Das Gremium einigte sich auf den Vorschlag von Gemeinderat Johannes Müller, nur die Straßen zu beködern, in denen Ratten gemeldet worden waren. Dementsprechend reduzieren sich die Kosten für den Einsatz.

(ade). Ratten gelten als Träger vieler Krankheitserreger und damit als Überträger von Krankheiten und Parasiten. Betreiber abwassertechnischer Anlagen sind nach den deutschen Unfallverhütungsvorschriften zur Rattenbekämpfung verpflichtet. Dies betrifft vor allem Kommunen und Abwasserzweckverbände. In einer Broschüre des SAL (Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen AöR) wird über die Lebensweise der Ratten informiert. Darin wird darauf hingewiesen, dass die Vermeidung der von Menschen geschaffenen Nahrungsquellen die Grundlage für die erfolgreiche Rattenbekämpfung bilde. Wer Speisereste in Ausguss, Rinnstein oder Toilette entsorge, schaffe für Ratten ideale Lebensbedingungen im Abwasserkanal, und die Tiere könnten sich ungestört vermehren, immer größeren Schaden anrichten – und den Menschen "zum Dank" sicherlich eines Tages in seiner Toilettenschüssel besuchen kommen.