Foto: Lukas Nagel

Open Air: Hunderte Besucher beim Konzert mit Festival-Charakter. Bis tief in die Nacht.

Schonach - Das Open-Air-Konzert im Schonacher Kurpark war ein Heimspiel für die sechs Musiker der Band Wombats und trotz des zunächst schlechten Wetters ein einzigartiges Erlebnis für die zahlreichen Fans und Zuschauer.

Die Besucher kamen von nah und fern. Unter dem Motto "Daheim" gaben die Musiker, die allesamt aus der Raumschaft stammen, zum 18. Mal bei ihrem beliebten Konzert ihr Bestes. Diesmal verbanden sie jedoch ihren Auftritt mit einer sozialen Aktion: Sie luden die Kinder, die sich in der Reha- Klinik Katharinenhöhe aufhalten, zum Konzertabend ein.

Schon vergangenes Jahr kamen der kurzfristigen Einladung rund 50 Kinder und Eltern nach. Diesmal nahm der Leiter der Reha-Einrichtung, Stephan Maier, den Besuch frühzeitig in das offizielle Therapieprogramm auf. Der FC Schonach, der die Bewirtung des Abends übernahm, versprach zudem den kranken Kindern und ihren Eltern ein Freigetränk.

Um 18 Uhr schüttete es jedoch noch wie aus Kübeln, sodass sich nur eine Familie von der Schönwälder Reha-Klinik in den Schonacher Kurpark wagte. Fast in den Hintergrund rückte da, dass Bandleader Wolfgang "Schorle" Schyle sich mit dem Konzert selbst zum 49. Geburtstag beschenken konnte. Hinter seinem Rücken verteilte Frontfrau Rebecca Peschke kleine Zettel an das Publikum, das auf ein Stichwort der Sängerin hin "Schorle" ein Geburtstagsständchen sang.

Der kühle und verregnete Abend startete mit dem Auftritt der Nachwuchskünstlerin Silke Vogt, die zum Teil von ihrem Gitarrenlehrer Stephan Weisser begleitet wurde. Die junge Frau, die in Wolterdingen aufwuchs, jetzt aber in Peterzell zuhause ist, begeisterte die zunächst recht wenigen Konzertbesucher mit einfühlsamen Balladen, die sie zum Teil selbst komponiert hat. Aber auch starke Cover-Versionen von Rock- und Popsongs waren dabei. Seit rund fünf Jahren erhält die begabte und erfolgreiche Künstlerin an der Jugendmusikschule St. Georgen Gitarren- und Gesangsunterricht.

Zwei weitere Nachwuchstalente kamen ebenfalls zum Zug. Wolfgang Schyle trat zum ersten Mal zusammen mit seinem Patenkind Franziska auf und ermöglichte ihr den ersten großen Auftritt auf einer Bühne. Begeistert belohnten die Zuhörer das Duett mit Applaus. Mit Beifall geizten sie auch bei der 16-jährigen Lara Prosen ebenfalls nicht, die ihre starke Stimme mit der Gitarre unterstützte.

Festival-Charakter gab dem Abend auch der gut eineinhalbstündige Auftritt der Band Wild Child. Die vier Männer aus Hornberg boten rockig-bluesige sowie raue Sounds und heizten die Stimmung an.

Während ihres Auftritts ließ der Regen nach und die Wolken verzogen sich langsam, sodass immer mehr Fans auf die Festmeile am Haus des Gastes strömten. "Ich wusste es, die Wild Childs haben die Wolken vertrieben", zeigte sich Wolfgang Schyle erfreut.

Um 21.45 Uhr begann mit dem eigentlichen Konzert der Wombats der Höhepunkt des Abends. "Wir haben für euch wieder eine musikalische Weltreise vorbereitet", kündigte "Schorle" Schyle an. Es ging mit fetzigen Melodien zunächst nach Irland. Es folgten Amerika und Island. Der für die Band typische kernige Sound gab der Musik ihren ganz eigenen Charakter. Bis zu 14 Instrumente fanden sich auf der Bühne. Schlagzeug, Bass, Piano und Gitarre sind wohl Standard. Die Wombats würzen ihre Musik aber auch noch mit Saxofon, Geige, Bratsche sowie Querflöte und dem für sie typischen mehrstimmigen Gesang.

Der zweite Teil der Reise führte in die Heimat. Neben Udo Lindenbergs "Cello" wurden unter anderem der Hit "Lieblingsmensch", "Wenn sie diesen Tango tanzt" und etliche weitere Songs, unter denen auch Eigenkompositionen waren, auf die für die Wombats typische Art und Weise interpretiert – dies teils auch mit Unterstützung des heimischen Gastsängers Andy Hör.

Zudem präsentierten Rebecca, "Schorle", "Steckle", Hans, Tino und Rolf ihr Lied "Daheim", das dem Konzert seinen Namen gab. Die Stimmung bei mehreren hundert Fans war besten. Bis tief in die Nacht hinein feierten sie bei guter Musik, die auch die Kälte vertrieb, die sich über den Kurpark gelegt hatte.