Bestnoten zur Wasserqualität erhielt in der Badesaison 2015 das Schonacher Naturfreibad. Das zur Badesaison 2015 eingeweihte Funktionsgebäude bietet den Gästen eine gute Infrastrukturverbesserung. Foto: Eich

Hygiene ohne Chlor: Bach gewährleistet frischen Wassernachschub. Kaum Algen und Wasserpflanzen.

Schonach - Eine ausgezeichnete Wasserqualität wird dem Naturfreibad Schonach von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz in ihrer jüngsten Erhebung zur Badesaison 2015 bescheinigt. Bereits bei der ersten Einstufung 2011 hatte es die Bestnote gegeben.

Das Schonacher Freibad verfügt nicht zuletzt deshalb über eine besondere Güte, weil es sich um den Aufstau eines Fließgewässers handelt. Der Bach gewährleistet frischen Wassernachschub. Für Hygiene ist somit ohne Chlor gesorgt. Die Einfassung mit einer Mauer und die Reinigung des Untergrundes, der mit Kies aufgefüllt wurde, sorgt dafür, dass Algen oder Wasserpflanzen, die zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führen können, kaum eine Chance haben.

Bei Badewetter hat das Schonacher Naturschwimmbad zu folgenden Zeiten geöffnet: Montag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr, Samstag/Sonntag/Feiertag von 10 bis 19 Uhr. Bademeister ist Günter Herr. Das Freibad ist unter Telefon 07722/7 73 79 erreichbar.

Die Landesanstalt Baden-Württemberg gibt jährlich eine Badegewässerkarte heraus, aus der die Einstufung der Badegewässer in fünf Qualitätsstufen von "Ausgezeichnete Qualität" bis "Badestelle geschlossen" deutschlandweit eingestuft werden.

In der Badesaison 2015 gab es in Deutschland 2292 Badegewässer, die nach der EG-Badegewässerrichtlinie überwacht wurden. 367 davon lagen an den Nord- und Ostseeküsten, 1925 an Binnengewässern. Von diesen Binnengewässern finden sich 1893 an Seen und 32 an Flüssen. 2070 wiesen eine exzellente Wasserqualität auf, 145 eine gute, 28 eine ausreichende. Fünf Gewässer hatten eine schlechte Qualität, bei 44 Gewässern war eine Qualifikation nicht möglich. Schlechte Wasserqualität und Cyanobakterien (Blaualgen) waren Gründe für kurzzeitige Schließungen in 15 Fällen. Längerfristige Schließungen gab es insbesondere wegen geringer Nutzung, Starkregenereignissen und Sanierungsarbeiten. Fünf Badegewässer blieben gemäß den Vorgaben der EG-Badegewässerrichtlinie geschlossen, weil sie in der Saison 2014 eine mangelhafte Qualität hatten und sich seither nichts verbesserte.

Beinahe 98 Prozent der beurteilten deutschen Badegewässer erfüllten nach Angaben der Landesanstalt die Qualitätsanforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie. 90 Prozent dieser Badegewässer erfüllten gar die strengeren Anforderungen für ausgezeichnete Qualität.

Die Qualität der Badegewässer in Deutschland wird seit der Saison 2008 nach der novellierten europäische Richtlinie über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung vom 24. März 2006 überwacht. Für die Einstufung werden Daten aus vier Jahren benötig. Die erste Einstufung erfolgte schließlich 2011.

Die Datenerhebung der Badegewässerqualität in den Bundesländern erfolgt durch die Gesundheitsämter in Zusammenarbeit mit dem Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Die Ergebnisse der wasserhygienischen Untersuchungen aus den Bundesländern fasst das Umweltbundesamt zusammen. Dieses leitet die Daten über das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit an die Europäische Kommission weiter. Dort wird eine Qualitätseinstufung aller Badestellen erstellt. Die Ergebnisse werden in einem jährlichen Bericht veröffentlicht.

Zur Kontrolle der Qualität der Badegewässer werden während der Badesaison (offiziell vom 1. Juni bis 15. September) Proben entnommen und analysiert. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf zwei Parameter, die auf fäkale Verunreinigungen (Darmkeime) schließen lassen. Im Rahmen der Überwachung wird die Badestelle auch auf anderweitige Verschmutzungen (Abfälle wie etwa teerhaltige Rückstände, Plastik, Glas und anderes) sowie Massenvermehrung von Algen kontrolliert.

Weitere Informationen:

www.lubw. baden-wuerttemberg.de

www.eea.europa.eu