Seit 60 Jahren sind sie verheiratet: Hilda und Ewald Dold feiern ihre Diamantene Hochzeit. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Diamantene Hochzeit: Hilda und Ewald Dold feiern

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Als Hilda Dold noch ledig war, kam sie öfters von Nußbach, von der Geutsche an den Rohrhardsberg, wo sie beim "Schänzle", der Schwedenschanze, sehr gern Ski lief – damals gab es kaum Lifte.

"Wir sind mit unseren Ski bis hierher gelaufen", verrät sie schmunzelnd. Hier traf sie zum ersten Mal den jungen Metzger Ewald Dold. "Mit der Zeit haben wir uns lieben gelernt, sind ab und zu zum Tanz ausgegangen, wie das damals so war, Anfang der fünfziger Jahre", erinnert sich ihr Ehemann. Doch zunächst war Ewald auch schwer beschäftigt, er besuchte die Meisterschule, die er 1955 mit Erfolg abschloss. Seine heutige Frau arbeitete daheim auf dem Haldenhof und lernte Damenschneiderin in Triberg, bei Emma Dippel, wie sie stolz feststellt.

Im Winter 1952 hatten sie sich kennen gelernt, im Winter 1956 läuteten dann die Hochzeitsglocken für das Paar. Am 27. Januar wurde auf dem Schonacher Standesamt zunächst der gesetzliche Teil erledigt, einen Tag später schlossen sie vor Gott den heiligen Bund der Ehe in der Wallfahrtskirche.

"Es war zwar Januar, aber auch ein eher milder Tag", weiß das Jubelpaar noch heute. "Pfarrer Friedrich Opitz hatte dabei die Gewohnheit, nicht nur ein Paar zu trauen, sondern er traute immer gleich mehrere", erzählen die beiden lächelnd. Im "Rebstock" in Schonach wurde damals mit einem Mittagessen und Kaffee gefeiert.

Als Damenschneiderin arbeitete Hilda Dold noch ein Jahr nach der Hochzeit bei ihrer Ausbildungsstelle, dann bedruckte sie Uhrenschilder. "Zuerst war das beim Lindemer, heute heißt das Joos", schildert sie. Ihr Mann war da bereits beim Schlachthaus beschäftigt, das zunächst noch von der Stadt betrieben wurde. Später wurde es Genossenschaft. Er leitete das Haus bis zu seiner Rente Ende 1995 – danach wurde das Schlachthaus geschlossen.

"Ich habe später noch etliche Hausschlachtungen gemacht und noch heute kommen ab und zu Jäger vorbei", erzählt er nicht ohne Stolz. Seine Frau blieb zuhause, als Sohn Ewald und Tochter Irene geboren wurden, musste aber oftmals im Schlachthaus Hand anlegen. "Miteinander haben wir wenig Stress gehabt, mehr mit dem Schlachtvieh", lacht Hilda Dold.

In den 1980er-Jahren kaufte er gemeinsam mit seinem Sohn das Haus in der Waldstraße, in dem sie noch heute wohnen.

Wenn am Samstag Pfarrer Josef Läufer nach dem Ehrengottesdienst zur Diamantenen Hochzeit mit dem Segen beendet, wird das Jubelpaar wie vor 60 Jahren einladen zur Feier in den Schonacher "Rebstock", zum Mittagessen und zum Kaffee. Nur – diesmal werden außer den Kindern und der Schwiegertochter auch sieben Enkel und drei Urenkel dabei sein.