Nach zehn Jahren kehrt Volker Kölsch (SPD) an den Ratstisch zurück. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach zehn Jahren Pause wieder im Gemeinderat / Geht um Sache auf faire Art und Weise

Schonach (hjk). Zwei neue Gesichter hat Gemeinderat aufzuweisen. Volker Kölsch ist aber kein Neuling im Metier. Der 71-jährige ehemalige Realschullehrer saß bereits 16 Jahre lang im Plenum. "Es hat sich aber schon einiges geändert seither", bekennt er.

"Ich war damals Nachrücker für Wolfgang Brenneisen und wurde danach dreimal wieder in den Gemeinderat gewählt", blickt er zurück. 1972 sei er nach dem Studium praktisch "zwangsversetzt" worden in den Schwarzwald, Triberg sei nach Auskunft des Oberschulamts die "nächste Schule zum Wohnort seiner Eltern" gewesen. Die habe er nämlich als Begründung für eine möglichst heimatnahe Verwendung angegeben, weil sie schon relativ alt waren. Kurz bevor er dann ein Auslandsjahr an einer Londoner Schule begann, habe er seine Frau kennen gelernt.

Nach seiner Rückkehr habe er relativ bald geheiratet – und wollte unbedingt an eine Schule des Schulbezirks Freiburg. Doch der Schwarzwald sollte ihm bleiben und "da war Triberg für mich erste Wahl", bekannte er. Denn es habe schon immer ein sehr gutes Klima innerhalb des Kollegiums geherrscht.

Dass er erneut gewählt worden sei, habe ihn total überrascht. Eigentlich habe er vor allem eine volle Liste angestrebt, "schon, um der Fraktion den dritten Sitz zu erhalten". Gehofft habe er eigentlich, dass einer der jungen Bewerber es schaffen könnte. Er betrachte das Ergebnis inzwischen auch ein wenig als Anerkennung seiner poltischen Arbeit der vergangenen Jahre.

"Das heißt aber jetzt für mich, dass ich zumindest bis zum Ende der Gemeinderatsperiode meine Lebensplanung auch etwas umstellen muss", stellte er fest. Für ihn habe schon immer das Wohl des Dorfes im Mittelpunkt gestanden. Er könne nicht verstehen, dass viele Wähler die Arbeit des Gemeinderats "mit denen da oben (in Berlin)" verknüpften.

Interkommunale Zusammenarbeit

Als ehemaliger Lehrer hat er entsprechende Prioritäten. Dazu zählt die Bildung, beginnend im Kindergarten oder der Kindertagesstätte, über die örtliche Haupt- und Realschule bis hin zur Realschule und Gymnasium, betonte er. Die Dom-Clemente-Schule sieht er als sehr gut aufgestellte Bildungseinrichtung, die mit der örtlichen Industrie sehr gut vernetzt sei. Auch die interkommunale Zusammenarbeit stehe über die derzeit bestehende hinaus auf seiner Liste. "Da müssen wir einfach wieder auf eine andere Linie kommen", wusste er. Gedanken mache er sich aber auch über die Zukunft der Altersgruppe, die er nach seiner Meinung ebenfalls repräsentiert: "Ich glaube, dass wir in Schonach über das Thema Betreutes Wohnen sprechen müssen", zeigt er sich sicher. Sehr wichtig ist für ihn gerade im Blick auf die Schonacher Firmen auch das Breitband. Dass er gerade die entscheidende Sitzung versäumt habe, liege an seiner Urlaubsplanung, die seinerzeit noch kein Amt berücksichtigt habe.

Auch ein Höhepunkt der kommenden Jahre sei für ihn die Neugestaltung des Kurparks. "Wir haben als SPD schon sehr früh mit diversen Open-Air-Veranstaltungen den Kurpark in den Mittelpunkt gerückt", zeigte er auf.

Was ihn persönlich freue, sei die Art, wie er im Gemeinderat aufgenommen worden sei. "Ich habe da ganz andere Zeiten erlebt. Damals gab es noch richtiges Blockdenken. Heute haben wir eine andere Streitkultur. Es geht dabei um Themen und um die Sache, und zwar auf eine faire Art und Weise", sieht er die neue Amtsperiode bereits positiv.