Ingrid und Wolfgang Schyle gestalteten einen Erzählnachmittag. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Erzählnachmittag: Ingrid und Wolfgang Schyle erzählen bei Senioren / "Der Ort, wo meine Seele zuhause ist"

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Was eher nüchtern als "Erzählnachmittag mit Wolfgang und Ingrid Schyle" angekündigt war, erwies sich bei den Senioren des Altenwerks als vergnüglicher Rundgang um das Dorf, mit Ausflügen nach Triberg und Hornberg. Antonie Oberle und Waltraud Schurt hießen die beiden willkommen. Ingrid Schyle präsentierte zunächst eine Tulpe, die sie erst kurz zuvor im Garten geschnitten hatte. Als Sultan Suleiman der Prächtige die Tulpe "entdeckt" hatte, sei die unscheinbare Zwiebel mit viel Geld bezahlt worden. Da irgendwann weniger Zwiebeln auf dem Markt gewesen seien als man wollte, habe man damals schon "Luftbuchungen" gemacht. Mit einem kleinen Frühlingsgedicht von Hoffmann von Fallersleben rundete Ingrid Schyle die Tulpengeschichte ab.

Es ging auch um das "Abenteuer Ferienland". Man habe doch so viel zu bieten in der Heimat, so Wolfgang Schyle. Und seine Frau ergänzte mit einem Zitat: "Heimat ist der Ort, wo meine Seele zuhause ist". Dann aber begab man sich auf Wanderung: Zuerst zum Wolfshof. Der sei vor vielen Jahren der erste Hof in Schonach mit Ziegeldach gewesen. Hierher gehörte auch die Geschichte um die Wolfshündin Senta in einem Jahr, das keinen Sommer kannte.

Weiter ging es zum Herrenkreuz, bei dem ein Bauer bei der Suche nach Vieh und Hirtebue von einem wildgewordenen Stier getötet worden sei. Dort soll es noch lange gespukt haben und so manches Auto habe gestreikt. Die nächste Station war der Blindensee, um den sich viele Mythen und Sagen ranken, von der Entstehung bis zu wilden Geschichten. So soll sich der See selbst gewehrt haben gegen Versuche, seine Tiefe zu messen.

Noch vielerlei Geschichten und Legenden von Menschen, die "manchmal etwas schräg" gewesen seien, wussten Wolfgang und Ingrid Schyle zu erzählen, freuten sich aber auch über Beiträge der Senioren.