Die Geißens, Starkoch Tim Mälzer, seine Exzellenz Tebarts-van Elst und der Schultis von Triberg sind dabei

Von Claudius Eberl

Schonach. Ein tolles Programm hatte sich der Narrenrat für den Zunftabend 2015 einfallen lassen. Was in den letzten Jahren gut ankam, wurde auch heuer fortgeführt: Der ganze Abend drehte sich um ein Hauptthema, mit närrischer Brille betrachtet.

Die Wilhelmshöhe – im Volksmund besser bekannt unter "Bärt" – war dieses Jahr im Fokus der Narren. Die war nämlich trotz Straßensperrung immer erreichbar. Die Bärt-Wirtin Uli (Uwe Kammerer) freute sich zwar, dass sie die Wirtin im wundervollen Gasthof sei, zu Jammern hatte sie allerdings dennoch einiges. Keine Gäste seien da, alles nur wegen der Straßensperrung. Und das, obwohl sie doch 4000 Werbeflyer gedruckt hatte! Ihr Mann Matthias (Martin Schmidt) sah das anders – er käme kaum noch mit dem Bierzapfen nach.. Uli entgegnete, dass sie ein riesiges Schnäppchen gemacht habe – sie habe dem Diefenbacher das Jammern abgekauft. Und nun besuche sie jede Woche ein Aufbauseminar – beim Hepting. Immerhin freute sie sich, das sich der Triberger Bürgermeistere Gallus Strobel wieder nach Schonach getraut habe – obwohl, man sei hier ja in Rohrhardsberg, also auf neutralem Gebiet.

Weiter ging es mit den Jung-Narrenräten. Die vier Skifahrer Robin Kienzler, Manuel Hipp, Daniel Klausmann und Eugen Norit, waren auf der Piste unterwegs und präsentierten so manchen Fasnachtshit.

Und da waren sie wieder – Uli und Matthias. Dieses Mal ging es um ein ernstes Thema – man brauchte einen neuen Koch. An den stellte man so manche Anforderungen, unter anderen musste auch die Seniorchefin der Neueinstellung zu stimmen. Dafür preiste man aber auch den Familienanschuss oder die garantierte 85 Stunden Woche an. Trotz Anzeigen in FAZ, Stern, Spiegel, Michelin-Führer und "Gmeisblättle" meldete sich niemand. Den Wirt vom ehemaligen Forellenhof mit großer Erfahrung "im Flambieren" wollte man nicht, auch den "Nurhak us’m Städle" konnte man sich nicht in der Küche vorstellen. Den Schmidt Bruno schon eher, der bewarb sich recht blumig um die Stelle, wäre er doch im zweiten Bildungsgang gerne Koch geworden. Nein, das war auch nichts. Doch wie an neue Bewerber kommen? Man muss ins Fernsehen, am besten mit einer Kochshow.

Und die kam dann auch sofort: Tim Mälzer (Robin Kienzler) und Jamie Oliver (Andreas Schmidt) zeigten dem Publikum in der "Bärt-Küche", wie man richtig kocht. Das Ganze wurde dann auch auf eine Großleinwand übertragen. Trotz einiger sprachlicher Schwierigkeiten klappte das ganze recht gut. Ob allerdings die Nudelsuppe "Fasnetdienstag ala Ihringer" mit Rindfleisch ala Wolfi und der Geheimzutat Maggi so gut Schmeckte? Gallus Strobel durfte probieren. Das Omelette in Rosé-Pfütze mit flambiertem Wurstsalat – mit der Geheimzutat Maggi – sah dann allerdings alles andere als appetitlich aus.

Zurück auf dem Bärt: Dort kam hoher Besuch: Die Geißen’s hatten sich, samt Kofferträger (Mike Spinner, Robin Kienzler, Eugen Norit, Manuel Hipp) in den Schwarzwald verirrt. Die Bärt-Wirtin bot die Präsidentensuite an- würde eh keiner merken, dass das früher der Roßstall war. Und wenn die beiden wieder weg sind, so schwor sie ihrem Mann – sei man saniert. Dann würde man den Dotto-Train bis auf’s Bärt fahren lassen.

Apropos Dotto-Train! Da kam er schon. Jim (Hartmut Burger) und Lukas (Mathias Dold) hatten allerdings nicht viel zu tun. Glücklicherweise kam grade der Chef. Mit dem trank man einen "Eisenbähnler". Und weil der Original- Chef (Gallus Strobel) da war, durfte der gleich einen mittrinken. Doch was nun zu tun, damit die Fahrgäste kommen? Romantische Fahrten solle man anbieten. Und wer hätte so was verdient? Constanze und Bernd vom Kurvencafé Moosmann, denn die würden tagein, tagaus nur arbeiten. Zufälligerweise waren die beiden im Saal und durften auch eine Runde drehen. Aber auch Promis würden helfen. Bürgermeister Jörg Frey, der wollte doch heimlich schon immer mal mit dem Dotto-Train fahren. Und als Fremdenführer stetzte man ihn gleich mit Strobel in den Wagen. Doch zuvor mussten die Schilder von „"Strobel-Tours" auf "Gefahrgut-Transport" geändert werden.

Mit Hannes und dem Bürgermeister, oder vielmehr Christoph Faller (Mike Spinner) und dem Bürgermeister (Armin Burger) ging’s weiter. Der Bürgermeister wollte ein Bild von seiner Frau –wohlgemerkt Frau nicht Schatz – aufgehängt haben.

Kaum war das erledigt und der Christoph aus dem Raum, drehte er das Bild um – dort war sein Schatz gezeigt – die Langenwaldschanze. Um den Rombach Karl verschiedene Dinge abzuschwatzen, wechselte man das Bild erneut – nun war die Kanzlerin Angela Merkel zu sehen, und der Karl stimmte allem zu, was die beiden forderten.

Langsam ging es dem Finale entgegen. Es ist Himmelfahrt, und auf dem "Bärt" wird der Prozessionsaltar gerichtet. Während Uli lamentiert, fährt Matthias den Altar vor, und der Fehrenbach Bruno (Gerhard Schmidt) wischt nochmals drüber. Allerdings kann Pfarrer Treuer nicht kommen – er hat aber für Ersatz gesorgt. Tebartz-van Elst (Ozumei Jonny Kienzler) soll kommen – und der hat Großes vor. Mit großem Anhang betrat er den Saal, verteilte hier und da einen Gold-Schoko-Taler und begrüßte dann alle Gäste, vor allem das autonome Volk vom Rohrhardsberg und den Herrn BürgermeisterJörg Frey aus dem protestantischen Niemandsland.

In der Heimat des Freiheitskämpfers Max Kuner sollte sein neuer Bischoffssitz entstehen, samt eines Wallfahrtsortes. Die Sommerresidenz soll die Schänzlewirtschaft sein, auf der Haid soll eine bekannte Hütte als Ort der Sünder eingerichtet werden.

Ob es denn im Saal Scheinheilige gäbe, fragte der Geistliche und sein Gefolge antwortet mit: "Mir sehne en hufe". Weitere Fragen folgten, die Antwort blieb dieselbe. Am Ende ließ der Geistliche dann all jene hochleben "die uns nicht so ernst nehmen".