Mit einem Massenstart setzt sich das auf unter 400 Fahrer geschrumpfte Feld des "Vaude Trans Schwarzwald" in Schonach am Samstagmorgen in Bewegung, um über den Wittenbach in Richtung Donaueschingen zu gelangen. Foto: Kommert

Nach der Königsetappe der "Vaude Trans Schwarzwald" werden Teilnehmer in Schonach besten versorgt.

Schonach - Die Königsetappe des Vaude Trans Schwarzwald führte von Grafenhausen nach Schonach, wo die Fahrer nach 86 Kilometern und 2400 Höhenmetern am frühen Freitagnachmittag ankamen und begeistert mit einem kleinen Fest samt abendlicher Siegerehrung belohnt wurden. Am Samstagmorgen ging der Tross weiter nach Donaueschingen.

Zunächst auf der Terrasse beim Haus des Gastes begann das Willkommensfest, doch mit einsetzendem Regen zog man sich immer mehr ins Gebäude zurück, wo bei den Garderoben weiter gefestet wurde. Beinahe bis 18 Uhr spielte die heimische Kapelle "Alte Garde" in Vollbesetzung auf.

Unterdessen wurde eine Etage tiefer bereits fieberhaft gearbeitet. Schon am Vorabend hatte das Küchenteam des Skiclubs Schonach 66 Kilogramm Nudeln gekocht, nun wurden die vom Landhotel Rebstock gelieferten Soßen (Tomatensoße und Bolognese) erwärmt und in die Bain-Maries gegeben. Von 419 Fahrer, von denen auf der schweren Etappe laut Mitorganisator Rik Sauser nur wenige ausgestiegen waren, genossen mit ihren Helfern die leckeren Nudeln, 389 gelten als "Finisher".

War noch im vergangenen Jahr das zusätzliche Gemüsegratin für die wenigsten Fahrer Grund zum Zugreifen, erwiesen sich die 25 Kilogramm gekochtes Mischgemüse als zu wenig – das war ruck zuck weg. "Soße werden wir viel zu viel haben", stellte Küchenchefin Birgit Duffner fest.

Rund 20 Leute braucht es in der Küche und im Service, um in kürzester Zeit rund 600 Essenbereit zu stellen. Bereits zuvor waren zwei Kisten grüner Salate, zehn Kisten Tomaten, acht Kisten Gurken sowie je zwölf Kilogramm Kraut und Karotten in Salat verwandelt worden, dazu gab es verschiedene Dressings.

"In Schonach ist die Verpflegung einfach die beste", lobten mehrere Teilnehmer die Aktivitäten des Küchenteams. Gratis dazu gebe es die freundliche und herzliche Aufnahme, wussten andere. Da Bürgermeister Jörg Frey wegen Urlaubs in diesem Jahr passen musste und die Königsetappe nicht selbst mitfahren konnte, wurde auch die Siegerehrung durch seinen Stellvertreter Helmut Kienzler vorgenommen. Er bekam ein besonderes Lob von Mitorganisator Rik Sauser – er habe spontan angeboten, zu versuchen, ein defektes Begleitfahrzeug in seiner Kfz-Werkstatt wieder einsatzbereit zu bekommen. Dazu hatte der Hausmeister des Haus des Gastes, Christof Faller, wegen des Ausfalls geholfen, Absperrungen und Ähnliches abzubauen.

Auch beim Frühstück sah man seitens des Skiclubs weitgehend dieselben Gesichter, die für die rund 200 Athleten aus dem Massenlager sowie dem Team um die Sauser-Brüder leckere Dinge bereit hielten. "Am schlimmsten ist die Nuss-Nougat-Creme in der Schüssel oder an den Löffeln", wusste Irina Schwer als geübte Gastgeberin für Großereignisse. Heidi Spitz hatte deshalb beim Vorspülen die härteste Aufgabe: Den süßen Brotaufstrich weitegehend schon vor dem eigentlichen Spülgang zu beseitigen. Von rund 150 gekochten Eiern seien viele wieder zurück gekommen, berichtete sie.

Sportliches hatte Moderator Jens Wischnewski nach dem Essen zu verkünden: Weiterhin ungefährdet führt Tagessiegerin Sabine Spitz die Damenwertung an, sie konnte ihre Führung gegenüber der Zweitplatzierten Ann Kathrin Hellstern weiter ausbauen. Auf Gesamtrang drei verbessern konnte sich die Tagesdritte, Deutschlands wohl erfolgreichste Radlerin aller Zeiten, Hanka Kupfernagel, allerdings mit einem schon respektablen Rückstand. Bei den Herren dagegen liegen drei Fahrer fast gleichauf, Tagessieger Simon Stiebjahn als Gesamtdritter konnte gegenüber dem Zweitplatzierten, dem Vorjahressieger Markus Kaufmann, eine Sekunde gutmachen. Der Gesamtführende Daniel Geismayr war mit 1,2 Sekunden Rückstand auf Stiebjahn nur knapp dahinter.

In der Gesamtwertung führt in Schonach weiterhin Geismayr mit zwei Sekunden Vorsprung vor Kaufmann, Stiebjahn hat einen Rückstand von nunmehr knapp über zwei Minuten. Er wollte auf der nur 75 Kilometer langen Etappe nach Donaueschingen erneut attackieren.

Wertvolle Bikes gestohlen

Wie Rik Sauser in der Anmoderation des Starts am Samstag um 10 Uhr mitteilte, wird Schonach in zwei Jahren erneut Etappen-Zielort werden. Etwas befremdlich empfand er im Gespräch mit unserer Zeitung, dass wohl ausgerechnet im kleinen beschaulichen Schwarzwalddorf Schonach einige der wertvollen Bikes gestohlen wurden.