Bertram und Sonya Rueb beim Vortrag im "Volltreffer". Foto: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Bertram und Sonya Rueb berichten über ihre abenteuerliche Reise zum K 2

Von Claudius Eberl

Schonach. Ein besonderes Schmankerl für Bergfans hatte der Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Schonach, zu bieten. Im FC-Vereinsheim Volltreffer zeigte der Gengenbacher Bertram Rueb einen Multivisionsvortrag über seine Reise zum K2, dem zweithöchsten Berg der Welt.

Nikolaus Kopp, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins, freute sich über die vielen Besucher, rund 50. Der Einladung waren auch etliche Nicht-Mitglieder gefolgt. Er wies darauf hin, dass man keinen Eintritt verlangte, sich aber über eine Spende in das bereit gestellte Kässchen freuen würde.

Bertram Rueb begann seinen Vortrag mit einer Einführung zum K2. Der 8611 Meter hohe K2 ist der höchste Berg des Karakorum. Er liegt auf der Grenze zwischen Pakistan und China. Im September/Oktober wagte Rueb zusammen mit seiner Frau Sonya die rund vierwöchige Reise, um bis zum Basislager am K2-Gletscher zu gelangen.

Die Anreise war abenteuerlich, zuerst ging es von Basel mit dem Flugzeug nach Istanbul, von dort dann nach Bischkek, der Hauptstadt Kirgistans. Von hier fuhren sie mit dem Bus weiter nach Kaschgar und schließlich noch weitere 190 Kilometer mit zwei Geländewagen und einem Kleinlastwagen nach Xingiang, einer autonomen Region Chinas, die von Uiguren bewohnt wird.

Schon auf der Fahrt dorthin hatten die beiden abenteuerliche Erlebnisse, etwa als einer der Fahrer eine defekte Bremse kurzerhand aus dem Auto ausbaute, im Kofferaum verstaute und anschließend ohne Bremsen weiterfuhr. Und das bei Pässen die auf rund 4000 Meter Höhe führten. So manche Schwierigkeiten bescherten auch die sprachlichen Barrieren, denn in dieser abgelegenen Gegend spricht kaum jemand Englisch.

Schließlich kamen sie in Yilik an, von hier ab, auf rund 3000 Meter, ging es dann zu Fuß weiter. Anders als etwa im Himalaya besorgen hier nicht Träger den Gepäcktransport, alles, was benötigt wird, wird auf Kamele verladen.

Bei Gluthitze tagsüber und strengem Frost in der Nacht ging es in rund 14 Tagen durch wilde und menschenleere Landschaft, über Pässe mit bis zu 4900 Metern Höhe zum sogenannten chinesischen Basislager.

Bis hierhin blieb die Gruppe mit rund 15 Personen zusammen, den Aufstieg bis zum sogenannten Pakistanischen Basislager wagte dann einzig das Ehepaar Rueb mit zwei Führern und einem Esel als Gepäcktransporter. Ganz nah kamen sie dem majestätischen K2, konnten sehen, wo einst einer italienischen Bergsteigergruppe über den Abruzzengrat 1954 die Erstbesteigung gelang und die Nordroute, auf der 2011 die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner zum Gipfel aufstieg.

Von hier aus ging es wieder zurück zu den anderen Mitgliedern der Gruppe, die derweil zwei Tage zum Ausruhen nutzten. Nach weiteren sieben Tagen waren sie wieder in der Zivilisation und kehrten schließlich ins heimatliche Gengenbach zurück.

Die Reisezeit im Herbst hatte das Ehepaar Rueb nicht ohne Grund gewählt, hier herrschen im Karakorum sehr stabile Wetterbedienungen. So konnten sie die Wanderung beim strahlend schönem Wetter bewältigen, das lediglich von einem kurzen Standsturm unterbrochen wurde.

Den Zuschauern gefiel der Vortrag, der neben Bildern auch immer wieder kurze Videosequenzen enthielt, sehr gut – was auch lebendigen Erzählstil Ruebs lag. Nach der rund eineinhalbstündigen Präsentation stand das Ehepaar Rueb den Besuchern gerne für Fragen zur Verfügung.