Beinahe 60 junge Sänger, die einen kaum der Grundschule entwachsen, die anderen schon mit männlichen Stimmen gesegnet – das sind die Regensburger Domspatzen mit ihrem Leiter, Domkapellmeister Roland Büchner Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

400 Besucher in der Pfarrkirche St. Urban erfreuen sich an der Gesangskunst der Regensburger Domspatzen

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Bereits zum zweiten Mal nach dem überragenden Weihnachtskonzert im Jahr 2011 konnte Pfarrer Andreas Treuer einen ganz besonderen Leckerbissen verkünden: Neben etwa 400 Besuchern hieß er am Samstagabend die Regensburger Domspatzen in der Pfarrkirche St. Urban willkommen.

Er freue sich über den Auftritt der 37 Knaben und 22 jungen Männer. Es sei keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass der Konzertchor hier auftrete. Immerhin sind die jungen Sänger in der Welt zu Hause und der kleine Ort Schonach gehört nun zu den Auftrittsstätten, meinte der Geistliche erfreut. Sein Dank galt vor allem Dolf-Peter Oebbecke, der wieder einmal seine organisatorischen Fühler ausgestreckt hatte, sowie Bürgermeister Jörg Frey, denn die Gemeinde Schonach war mit im Boot bei diesem wunderbaren Konzert. Verdient hatte sich auch Pfarrsekretärin Susanne Wehrle gemacht, die sich einmal mehr als wahres Organisationstalent erwiesen hatte. Doch ohne die Unterstützung einheimischer Unternehmen wäre die Veranstaltung sicher nicht möglich geworden. Viele weitere wirkten eher im Hintergrund, wie etwa die Gasteltern, die Treuer ebenso hervorhob.

Vier-, fünf-, sechs- und beim "Laudate Dominum" (Giovanni Pierluigi da Palestrina), dem "Singet dem Herrn" (Johann Pachelbel)und dem "Kyrie" aus der Missa "Cantus Missae" (Josef Gabriel Rheinberger) gar achtstimmig hatten die jungen Sänger die verschiedenen geistlichen Werke einstudiert. Zusätzlich gab es Stücke mit Solo-Sopran, was beim Publikum mit großer Bewegtheit aufgenommen wurde. Beifallsstürme bewogen Dirigenten und Sänger zu einer Zugabe, die das Publikum dankbar aufnahm – "Guten Abend, gut’ Nacht", das bekannte Wiegenlied von Johannes Brahms.

Zupackend, energisch und fordernd wurde Domkapellmeister Roland Büchner zuweilen, wenn er den jungen Sängern Höchstleistungen abverlangte, geradezu filigran-streichelnd beruhigte er sie ins Pianissimo. Dass sie nicht nur singen können, sondern auch instrumental etwas gelernt haben, bewies eindrucksvoll der sehr junge Domspatz Christoph Preiß, der anspruchsvolle Werke von Johann Sebastian Bach und Max Reger an der Orgel interpretierte.

Nach der Veranstaltung in der Kirche trafen sich die jungen Sänger um ihren Dirigenten Roland Büchner mit den Gasteltern und Organisatoren im Gemeindehaus zum Gedankenaustausch bei einem Gläschen und Knabbereien.

Beinahe war die "Nachfeier" spannender als das Konzert selbst, denn spontan stimmte hin und wieder einer der älteren Sänger ein Lied an – und alle stimmten mit ein mit ihren herzerfrischenden Stimmen – und es war bei weitem nicht nur geistliches Liedgut. Da wurde ganz einfach auch mal ein Trinklied angestimmt – oder "The Lion sleeps tonight".

Am Sonntag ließ sich der Chor ein zweites Mal hören – diesmal im benachbarten Städtle in der Stadtkirche St. Clemens.