Bei strahlendem Sonnenschein werden auch die älteren wieder zu Kindern (oben). Sie sind stolz auf die Geschichte ihrer Einrichtung (unten, von links): Diakon Klaus-Dieter Sembach, Pfarrer Andreas Treuer, die stellvertretende Leiterin des Kindergartens, Carina Burger und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Gerald Sandner. Fetzige Lieder singt der Kinderchor und wird dabei begleitet von Monika Hehl (Mitte). Etliche Besucher bestaunen die Fotogalerie anlässlich des Fests zum 125-jährigen Bestehen. Fotos: Nagel Foto: Schwarzwälder-Bote

Erziehung: Kindergarten St. Raphael feiert 125-jähriges Bestehen / Ausstellung und Programm kommen an

Sonnenschein pur gab es zum 125. Geburtstag des Schonacher Kindergartens St. Raphael, zu dem etliche Kinder mit ihren Eltern, viele Ehemalige und auch reichlich lokale Prominenz kamen.

Schonach. Auch Bürgermeister Jörg Frey und Landtagsabgeordneter Karl Rombach ließen es sich nicht nehmen, zu gratulieren. Rombach zeigte sich begeistert von der Arbeit der Erzieherinnen und Pfarrer Andreas Treuer, Diakon Klaus-Dieter Sembach, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Gerald Sandner und die Kindergartenbeauftragte der Pfarrgemeinde, Elvira Gaus, freuten sich über das 125-jährige Bestehen ihrer Einrichtung.

Beim Jubiläumsfest bewirteten Eltern, Mitarbeiterinnen und Teile des Pfarrgemeinderats der Gemeinde "Maria in der Tanne" mit Wurst, Waffeln, Sandwiches und Kuchen und unter freiem Himmel unterhielt die Jugendkapelle unter der Leitung von Markus Kammerer mit moderner Blasmusik auf hohem Niveau. Auch der Jugendchor unter Monika Hehl begeisterte mit fetzigen Songs. Der Flohmarkt und das Kinderschminken zogen ferner die kleinen Besucher an, ebenso der Zauberer "Harry Zapp".

"Schau mal, in diesem Raum war früher meine Gruppe untergebracht", schwärmte ein junger Vater seiner Tochter beim Rundgang über das Kindergartengelände vor. Sie besucht jetzt selbst den Kindergarten im Pfarrer-Fichter-Weg und konnte am Sonntag ihren Eltern zeigen, was sich in den vergangenen Jahren alles getan hat in und um den Kindergartenbau. Aus diesem Grund kamen zahlreiche Kinder mit ihren Eltern, aber auch viele junge und alte Ehemalige wurden vom Erzieherinnenteam um die stellvertretende Leiterin Carina Burger und dem Elternbeirat angelockt, die ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt hatten. Und so waren an jedem Eck lachende Gesichter zu sehen.

Besonders in der Fotogalerie, die entlang des Treppenhauses im 1967 errichteten Neubau unterhalb des alten Kindergartengebäudes (Jugendheim) zu bestaunen war, suchten Besucher immer wieder nach bekannten Gesichtern.

Denn das Foto-Archiv des Kindergartens gab nicht nur Bilder von Neu- und Umbaumaßnamen her, sondern auch dutzende Gruppenbilder. Sogar schwarz-weiß-Fotos aus den Jahren während des zweiten Weltkriegs waren in der Galerie ausgestellt.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1892 stand die kirchliche Einrichtung unter der Leitung der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz aus Hegne am Bodensee, bis 1984 mit Schwester Raphaelis die letzte Ordensschwester den Kindergarten des Skidorfes verließ.

1892 wurde in Schonach die erste Kinderschule im alten Rathaus gegründet, die nur zwölf Jahre später aufgrund von Platzmangel wieder aufgelöst werden musste. Schonachs damaliger Pfarrer Wilhelm Fichter ergriff 1910 die Initiative und ließ im Pfarrwald ein Jugendheim mit Kegelbahn errichten, das im Mai 1912 offiziell eröffnet wurde. In dem Gebäude teilten sich Jugendliche die Räume mit der wieder neu gegründeten Kinderschule. 2010 wurde das sogenannte Jugendheim aufgrund rückgängiger Kinderzahlen und des gesetzlichen Rechtsanspruchs zweijähriger Kinder auf einen Kindergartenplatz aufwendig umgebaut und renoviert.

Auch die ehemalige Hausmeisterwohnung im ersten Obergeschoss wurde 2014 zu einer kleinkindergerechten Gruppe umgebaut. "Heute sind unsere zwei Krippengruppen mit zehn Kindern voll belegt", erklärte Erzieherin Petra Trunk. Kinder im Alter von einem bis drei Jahren werden hier täglich von sieben bis 13.30 Uhr von insgesamt fünf Fachkräften betreut. "Aufgrund von Platzsharing können wir aber zwölf Kindern Platz bieten", so die Erzieherin. Vier Kinder würden sich zwei Plätze teilen.