Dieter Stein freut sich, dass anhand der Artefakte, die im Grab der Geißenmeckerer im Tal der Könige gefunden wurden, nachträglich eine zeitlich korrekte Zuordnung nachgewiesen werden konnte. Der Kopf eines Königs aus der 21. Dynastie, an dem noch gut sichtbar der Jahrtausende alte Wüstenstaub haftet, weist eindeutig auf das Jahr 1016 vor Christus hin. Foto: Stein Foto: Schwarzwälder-Bote

Närrische Recherchen des Schwarzwälder Boten ergeben: Schonacher Zunft 2000 Jahre älter als im Volksblatt 2015 proklamiert

Von Dieter Stein

Schonach. Das Schonacher Volksblatt 2015 ist da. Überdimensioniert, mächtig und farbenfroh, präsentiert sich das über 100 Gramm schwere Heft dem Betrachter, und es hat sich erneut bewahrheitet, dass dieser närrische Führer seinem Ruf, die größte Narrenzeitschrift der Raumschaft, vielleicht sogar weltweit zu sein, absolut gerecht wird.

Wie genial die Buchstabenjongleure aus Schonach das Alphabet mischten, um skurrile und teilweise schon kafkaesk anmutende Verse, auf die Beine zu stellen, ist grandios. Ja, hier kann man den Verfassern, die den Lesern Dichtkunst vom Allerfeinsten präsentieren, ein großes Kompliment machen.

Unter der redaktionellen Leitung vom erstem Zunftmeister "DT" Martin Schmidt, der dieses Amt seit 1988 inne hat, schufen seine Helfer Uwe Kammerer, Robin Kienzler, Monika Kuner und Bruno Schmidt wieder Erstaunliches. Goethe und Schiller würden sich beim Lesen dieser vollendeten Poesie kaum einer Träne der Rührung erwehren können.

Die Titelstory des Volksblattes lässt allerdings aufhorchen und verweist die Triberger Story der Radautrommler über "Große Berge, feuchte Täler und jede Menge Wald", (wir berichteten) auf die Plätze. Wurden doch aus dem heißen Wüstensand im Tal der Könige in Ägypten zwei 1000 Jahre alte Skelette gefunden, die von führenden Archäologen eindeutig als Geißenmeckerer und Geißenmagd identifiziert wurden.

Das würde bedeuten, dass die Skelette aus dem Jahr 1016 unserer heutigen Zeitrechnung stammen müssten. Diese Datierung machte jedoch den "allwissenden Gott Google" hellhörig, denn nach seinen Aufzeichnungen wurden im Tal der Könige hauptsächlich nur bis ungefähr 1100 vor Christus, Könige und hohe Würdenträger verbuddelt. Diese zeitliche Diskrepanz ließ der Redaktion des Schwarzwälder Boten keine Ruhe, und diese bekam nach mühevollen Recherchen die Bestätigung, dass die Skelette auf genau 1016 vor Christus datiert werden konnten.

Dies hat natürlich ungeahnte Folgen: Die Schonacher Narren können im nächsten Jahr sogar ihr 3000-jähriges Bestehen feiern. Doch auch diese Medaille hat zwei Seiten: Unter den Grabbeigaben befand sich außer den Geißenmeckerer-Glocken auch ein Abzeichen eines in Triberg durchgeführten schwäbisch-alemannischen Narrentreffens aus dem Jahr 1018 vor Christus. Demzufolge wäre diese Vereinigung bereits 3002 Jahre alt.

Bemerkenswerte Vorkommnisse im Ort

Natürlich werden die Leser auch über andere bemerkenswerte Vorkommnisse im Ort informiert. So dürfen sich die Sportbegeisterten über den Boxkampf Fury Duffner und Wladimir Klitschko freuen, und für die Technik-Freaks steht nächstes Jahr ein neuer Internet-Service zur Verfügung. Aber auch ernste Themen werden angeschnitten: So stellt die Zunft der Geißenmeckerer drei neue Narrenräte vor, und die Feuerwehr bietet ein hoch dotiertes Stellangebot für einen Handwerker zum Ausspitzen der Garagen.

Fazit: Das Heft kaufen, schmunzeln, lachen und dabei aktuell informiert sein! Bereits gestern wurde das Volksblatt ab 17 Uhr durch die Austräger der Narrenzunft für 2,50 Euro an den Haustüren verkauft. Dieser bescheidene Preis konnte durch etliche Sponsoren sowie Anzeigen gehalten werden. Das Heft ist bei der Narrenzunft und folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Schreibwarengeschäft Moosmann, Kaufhaus Severin Burger und Bäckerei Kienzler. Sogar im vom Ferienland weit entfernten Triberg wird die Schonacher Bäckerei Kienzler das Heft verkaufen und in "Wörpelshofen" kann man in der Schönwälder Bäckerei Ganter die närrische Lektüre erwerben.