Diakon Klaus-Dieter Sembach erläutert den Schonacher Senioren den Psalm 23. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Diakon bereitet Schonacher Senioren einen interessanten Nachmittag / Bibelwort kann als Lebensentwurf dienen

Von Hans-Jürgen Kommert Schonach. Etwa 45 Senioren waren zum monatlichen Treffen des Altenwerks gekommen, um zu erfahren, was Diakon Klaus-Dieter Sembach über den Psalm 23 vom Guten Hirten zu erzählen weiß.

Verse können intensivbetrachtet werden

Sembach, der zum ersten Mal beim Treffen der Schonacher war, schilderte, dass er in den 80er Jahren von seiner Großmutter von der Gruppe erfahren habe. Sie ging jedoch nie hin, weil sie sich sonst alt gefühlt hätte. "Ich denke, alt ist man erst, wenn die Kerzen mehr kosten als der Geburtstagskuchen", meinte er.

Der Psalm 23 werde häufig bei Trauerfeiern gelesen und sei deutlich mehr als "ein Wort der Viehzüchter-Gewerkschaft". Vielmehr könne er sogar als Lebensentwurf, als Richtschnur für eine Gott gefällige Lebensführung gelten. Er stellt nicht die Frucht eigener Leistung dar, vielmehr zeige er einen David auf, der nach Sembachs Meinung eher am Ende seines Lebens steht. Und David sei bestimmt keiner gewesen, der ausschließlich betend mit Gott gelebt habe – er habe durchaus seine Fehler und Schwächen gehabt. Dennoch habe er mit beiden Beinen fest im Leben gestanden, "manchmal aber auch mit beiden Beinen dick im Fettnäpfchen", so Sembach.

Durch die Kürze des Psalms ergäbe sich nicht allzu oft die Gelegenheit, die Verse intensiv zu betrachten. Dies beginne bereits beim Eingangsvers. "Der Herr ist mein Hirte, also nicht irgendeiner, sondern meiner. Und: Es gibt viele Herren, dieser aber ist mein Gott: Jahwe", betonte er. Dies bedeute übersetzt: "Ich bin der, der für Dich da ist." Es bestehe also keine Beziehung, die auf Angst und Schrecken, vielmehr eine, die auf Liebe gegründet sei.

Vers um Vers deutete der Diakon seinen Zuhörern, die sich angetan zeigten von der Auslegung des Psalms. Dazu hatte er eine Deutung einer einfachen amerikanischen Nonne herangezogen, die jeden einzelnen Vers in moderne Worte fasste und somit spürbar machte. Zusätzlich gab er zu jedem Vers einen Kommentar ab, der die Aussage der jungen Nonne ergänzte. Am Ende zeigten sich die Senioren begeistert. So hatte wohl kaum einer von ihnen diesen kurzen Psalm gesehen.

Heute ist Kreuzwegin Pfarrkirche St. Urban

Überdies erhielten sie die Nachricht, dass der Kreuzweg anders verlaufen wird als bisher gedacht: Nicht im "Stillen Raum", sondern in der Pfarrkirche St. Urban wird heute, Mittwoch, 17 Uhr, der Kreuzweg stattfinden.