Nach Niederwasser erteilt Schonach klare Absage an Pläne des Gemeindeverwaltungsverbands Elzach

Von Claudius Eberl

Schonach. Der Gemeindeverwaltungsverband Elzach plant weiterhin, angrenzend an die Gemarkung Schonach, zwei Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen auszuweisen. Im Zuge der Behördenbeteiligung war dieses Anliegen erneut Thema im Schonacher Gemeinderat. Und erneut stimmte der Rat vehement gegen die Pläne.

Eine Fläche soll im Bereich Schiffherrenbühl ausgewiesen werden. Die Konzentrationsfläche wurde mittlerweile angepasst, auf knapp 13 anstatt bisher sechs Hektar. Hier sollen zwei Anlagen entstehen, eine davon in knapp 600 Meter Entfernung zum Hotel Schöne Aussicht. Die zweite Konzentrationsfläche ist am Rohrhardsberger Schänzle geplant.

"Elzach bereitet uns in Sachen Windkraft Sorge", eröffnete Bürgermeister Jörg Frey die Diskussion, im dortigen Gemeindeverwaltungsverband herrsche so etwas wie "Goldgräberstimmung in Sachen Windkraft". Rund um den Verband sollen mehrere Flächen ausgewiesen werden, darunter auch die zwei besagten, die die Gemeinde Schonach tangieren.

Bereits im Vorfeld hatte man seitens der Schonacher erklärt, dass man vor allem auf dem Rensberg keine Windkraftanlagen wolle, sei dies doch der einzige anlagenfreie Bereich um Schonach. Nicht nur das, die Erstellung eines Windrades dort hätte wohl massive Auswirkungen auf das Hotel Schöne Aussicht (wir berichteten). Allerdings, so dämpfte Frey die Aussicht auf Erfolg, habe man relativ stumpfe Waffen – in dem Bereich gebe es keine Naturschutzgebiete. Aber Hornberg, so wusste Frey, hatte den Bebauungsplan rund um das Hotel "Schöne Aussicht" vergrößert, so dass sich der Abstand zwischen Bebauungsfläche und Hotel verringere – dies verspreche relativ gute Chancen auf Erfolg.

So könnte nur noch eine Anlage gebaut werden, von einer Konzentrationsfläche wäre keine Rede mehr.

"Ich finde es bedenklich, dass, wenn Menschen in der Nähe der Anlagen leben, dies keine Auswirkungen hat. Hätte man dort Auerwild oder Milane gefunden, wäre die Sache von vorneherein gestorben", merkte Frey an.

Er bat den Gemeinderat um Ermächtigung, bei einem Scheitern der Einsprüche zusammen mit der Stadt Hornberg und dem Betreiberehepaar Duffner der "Schönen Aussicht" nötigenfalls auch rechtliche Schritte zu gehen.

Silke Burger (CDU) erklärte, man habe seine Meinung nicht geändert. Wie im Vorfeld sei auch ihre Fraktion gegen die Ausweisungen. Helmut Kienzler (FWV) sah dies in Bezug der Ausweisung im Bereich Rensberg genauso, "allerdings könnten wir uns im Bereich Rohrhardsberg damit anfreunden". Dominik Wehrle (SPD) wiederum lehnte in Namen seiner Fraktion beide Ausweisungen ab.

So stimmte der Gemeinderat getrennt ab. Einstimmig votierten die Räte nebst Frey gegen die Ausweisung am Rensberg und dafür, die Gemeinde zu eventuellen rechtlichen Schritten zu ermächtigen.

Die Ausweisung am Rohrhardsberg wurde mit neun zu drei ebenfalls abgelehnt.