Schonacher Firma in Essen mit "Top 100"-Siegel ausgezeichnet

Schonach. Der "Top 100"-Initiator compamedia und der Mentor des Innovationswettbewerbs, Ranga Yogeshwar, ehrten beim deutschen Mittelstands-Summit in Essen die innovativsten Unternehmen. Dazu zählt auch die SBS-Feintechnik in Schonach.

Grundlage der Auszeichnung mit dem "Top 100"-Siegel ist eine zweistufige Analyse, die Nikolaus Franke und sein Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien entwickelt haben. Die Wissenschaftler untersuchen das Innovationsmanagement und den -erfolg der mittelständischen Unternehmen anhand von über 100 Parametern in fünf Kategorien. Wer letztlich mit dem Siegel ausgezeichnet wird, entscheidet allein die wissenschaftliche Leitung.

In diesem Jahr haben Franke und sein Team so viele Anmeldungen wie noch nie geprüft: Mehr als 4000 Unternehmen hatten die Unterlagen angefordert. Von 302 Qualifikanten schafften es 234 Betriebe ins Finale. 178 von ihnen erhalten in drei Größenklassen die Auszeichnung.

Und wenn ein Unternehmen kundenspezifische Antriebslösungen herstellt, ist im Grunde genommen jedes Produkt eine Innovation. Aus diesem Grund investiert Thomas Burger, der geschäftsführende Gesellschafter der SBS-Feintechnik GmbH & Co. KG in Schonach, jedes Jahr einen zweistelligen Prozentsatz des Jahresumsatzes in die Entwicklung von Neuerungen.

 Das Unternehmen SBS überzeuge durch sein innovationsorientiertes Top-Management ebenso wie durch innovative Prozesse, stellte die Jury fest. Die Entwicklungsagenda enthalte viele Neuentwicklungen, die parallel erfolgen. Jeder Produktmanager betreut gleichzeitig zwischen sieben und 14 Entwicklungsprojekten. Es geht nicht nur darum, eine Konzeptstudie mit der Produktentwicklung zu erstellen, vielmehr begleiten die Manager ein Produkt von der Idee über den Entwurf bis zur Serienreife.

Ein besonderes Plus bei SBS sei der Prototypenbau, betont Burger. Der ermögliche es, den Kunden schnell konkrete Entwürfe in Hardware an die Hand zu geben. Dazu komme die Expertise der Entwickler bei der Verwendung von Metall- oder Kunststoff und ihre Kompetenz auf den Feldern Mechatronik und Elektronik. Zudem nutzen die "Mitdenker", wie die Mitarbeiter bei SBS-Feintechnik bezeichnet werden, aus der Entwicklungsabteilung auch Technologiekompetenzen aus der gesamten Burgergruppe, in der viele Synergien entstehen. Darüber hinaus kooperieren sie mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Innovativ sein, das geht für Burger weit über das Tagesgeschäft hinaus. "Wenn wir heute ein Produkt in Serie geben, denken wir immer schon darüber nach, wie die nächste Generation aussehen kann und mit welchen Branchen und potenziellen Neukunden wir durch künftige Entwicklungen in Kontakt kommen können", erläutert Burger, der seine Mitdenker stets auch an Zukunftsprojekten arbeiten lässt, für die kein Kundenauftrag vorliegt.

Der Grund: Er plant die Entwicklung seines Unternehmens nicht quartalsweise, sondern langfristig: In rollierenden Sieben-Jahres-Plänen lege man Zielbranchen fest und analysiere die Umsatzpotenziale von Megatrends, etwa die steigende Nachfrage nach Elektro- und Hybridautos. Denn da ließen sich Antriebstechniken bei Sekundärantrieben künftig gut einsetzen. So machen diese Antriebsexperten ihr Unternehmen fit für die Zukunft.