Küchenchef Nino Kienzler wirtet an fünf Tagen im Traditionsgasthaus / Viele Gratulanten

Von Rita Bolkart

Schonach. "Das ist ein Feiertag für den gesamten Rensberg", fand Otto Kaltenbach als Nachbar zur Wiedereröffnung des Gasthauses zum Karlsstein.

Als Nachbarn fühlten sie sich besonders mit "ihrer" Wirtschaft verbunden, erklärte Hansjörg Kienzler stellvertretend, und entsprechend froh sind die Rensberger, dass sie ihre Wirtschaft wieder haben. Mit dieser Einschätzung war er nicht alleine, davon zeugten die vielen Gratulanten, die sich vor der "Reschbe-Wirtschaft" eingefunden hatten.

Im Jahr 2013 pachtete die Schöne Aussicht GmbH das traditionsreiche Gasthaus von Eigentümer Bruno Haas und öffnete für verschiedene Veranstaltungen die Türen, gab Geschäftsführer Axel Duffner einen Überblick über die letzte Entwicklung. Abendliche Gespräche mit Nino Kienzler gaben letztendlich den Ausschlag für die nun gefundene Betreiberlösung.

So wird der 29-jährige Schonacher Küchenchef das Gasthaus vom Mittwoch bis einschließlich Sonntag für die Gäste mittags bis abends öffnen und eigenverantwortlich betreiben. "Wir sind flexibel", kündigte Axel Duffner auch individuelle Anpassungen des Zeitrahmens an. "Alle, die über die Wirtschaft mehr wissen wollen, können im Internet unter www.reschbe.de fündig werden", fügte er an.

"Wir werden unser Bestes geben, um unsere Gäste zu verwöhnen", definierte er den gemeinsamen Anspruch. Nino Kienzler bedankte sich bei allen Gästen der Eröffnungsfeier für den ermutigenden Zuspruch. "Ich bin sehr gespannt, wie es laufen wird", sagte er.

"Es ist schön, dass der Reschbe wieder offen ist", erklärte Bürgermeister Jörg Frey. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen Siegfried Scheffold aus Hornberg und Bernhard Dold, Ortsvorsteher von Niederwasser, gehörte er zu den Gratulanten. Er wünschte Nino Kienzler stets ein volles Haus und "ordentlich was zu schaffen". Er beglückwünschte zudem das Betreibertrio zum Mut, die Traditionsgaststätte wieder zu öffnen und hofft, dass die Wanderer die Wirtschaft auf dem Rensberg wieder regelmäßig in ihre Touren einbinden werden.

Willi Kienzler, Großvater des neuen "Reschbe"-Chefs, erinnerte mit einer Anekdote an den ehemaligen "Reschbe"-Wirt Stefan Haas. Er habe erst in der Schule gelernt, dass der "Reschbe" eigentlich Rensberg heiße, gestand er den zahlreich gekommenen Eröffnungsgästen.

Für die Familie Haas ergriff Altbürgermeister Albert Haas das Wort. Er erinnerte an die Anfänge der Gastronomietradition auf dem Rensberg. Das Gasthaus Zum Karlsstein wurde 1888 von Christian Haas, Urgroßvater des heutigen Besitzers Bruno Haas, eröffnet. Die Wirtstradition reicht allerdings weiter zurück. Das Gebäude, bezeichnet als Gasthaus, war zuvor abgebrannt, das belegen die Unterlagen der Feuerwehr Niederwasser. Ein genaues Datum, wann auf dem Rensberg zum ersten Mal bewirtet wurde, ließe sich nicht ermitteln, erklärte Albert Haas. Er fand aber einen weiteren Hinweis, dass das Gasthaus schon im Jahr 1854 von Magnus Schuler betrieben wurde. Zu der Zeit gehörten Teile des Rensberg zu Niederwasser und zur Vogtei Althornberg.