Martina Kummele, Michael Schretzmann, Rafael und Hans-Peter Disch, Petra Scheuer und Simone Klein sind das eingespielte Team des Familienunternehmens Rombach Verpackungen. Die Unternehmensnachfolge ist nun auch gesichert. Rafael Disch wird die Firma von seinem Vater in ein paar Jahren übernehmen. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Rombach Verpackungen steht mit Rafael Disch die nächste Generation bereit zur Übernahme

Von Wilfried Strohmeier

Schonach. Einer Herausforderung stellt sich Rafael Disch. Nach einer Zimmermannslehre und Mitarbeit im väterlichen Betrieb Rombach Verpackungen hat er sich entschlossen den Betrieb zu übernehmen. Es folgte ein BWL-Studium bei der IHK, das er jetzt abschloss.

Gegründet wurde das Unternehmen 1905 von Bernhard Rombach in der Sommerbergstraße. Ab dem 1. März 1938 führten es seine Söhne Josef, Anton und Hermann Rombach weiter, nach dem Krieg war es letzterer alleine, der das Unternehmen wieder aufbaute. Dieser gab es an seine Tochter und den damaligen Schwiegersohn Hans-Peter Disch weiter, heute ist er alleiniger Eigentümer und freut sich über die Firmennachfolge innerhalb der Familie. Dabei betont er, dass er keines seiner drei Kinder dazu gezwungen hätte, das Familienunternehmen weiterzuführen, aber: "Ein Stück weit ist es beruhigend, sonst wäre ich in zehn Jahren vor der Entscheidung gestanden, höre ich auf, verkaufe ich oder suche ich einen Nachfolger", so Hans-Peter Disch. Auch wenn er jetzt mal krank werden sollte, weiß er, dass jemand da ist, der die Firma weiterführt. So wird das mittlerweile 110 Jahre alte Unternehmen auf jeden Fall noch mal eine Generation älter.

Für Sohn Rafael war es zu Beginn seiner Berufslaufbahn alles andere als klar, das Geschäft zu übernehmen. Er lernte zunächst Zimmermann, weil er als Kind und Jugendlicher immer gern bastelte. So ganz das Richtige war es doch nicht. Er liebäugelte mit einer Karriere bei der Polizei und absolvierte dazu die Fachhochschulreife, musste aber noch ein Jahr warten und begann als Aushilfe bei seinem Vater zu arbeiten. Unerwartet war diese Aushilfs-Mitarbeit die Initialzündung. Rafael Disch konnte sich im Laufe des Jahres vorstellen, das Geschäft irgendwann zu übernehmen. Denn: "Es ist abwechslungsreicher als ich dachte", so der junge Mann. Der Vater bestand jedoch auf eine Ausbildung in der Branche außerhalb seines Unternehmens, die aber in der Nähe nicht zu finden war. Nach längerem ausloten meldete der Sohn sich für den Vollzeitstudiengang Wirtschaftsfachwirt bei der IHK an, und machte den Aevo-Ausbilderschein gleich mit. Jetzt steht er kurz vor dem Abschluss und unterstützt den Vater im Betrieb. An erster Stelle steht in der nächsten Zeit die Kundeakquise. Danach will man zusammen mit Fachleuten das eigenen Unternehmen analysieren und so den fundierten Plan für die Zukunft schmieden.

Rombach-Verpackungen stellt selbst sogenannte Stülp-Deckel-Kartons her, auch in geringer Serienstückzahl. Das sind stabile Schachteln, die in Deutschland als Nischenprodukt gelten. Hinzu kommen passende Gitterfach-Inlays, beispielsweise für Produkte, die nicht aneinander reiben dürfen sowie einiges anderes aus Karton. Als Ergänzung zum eigenen Sortiment bietet man noch verschiedene Handelsware an.

Kunden gibt es dafür, da sind sich Vater und Sohn einig, jetzt gilt es, den Kundenstamm zu erweitern. Einig sind sich die beiden auch darin, dass man mittelfristig ein neues Gebäude benötigt, in dem man die Produktion und das ausgegliederte Lager wieder vereinigen kann. Dieses ist zwar auch in Schonach, aber eben doch ein paar Straßen entfernt. Da die meisten der sechs Mitarbeiter aus Triberg, Schonach und Umgebung stammen, sieht man eine Immobilie in Triberg als geeignet an. Entweder einen Neubau oder auch ein Gebäude, das man übernehmen kann.

Einfach nur wachsen, um der Größe willen ist nicht die Absicht von dem Duo Disch, das vier Mitarbeiter beschäftigt. Sie wollen in einem überschaubaren Rahmen das Unternehmen weiterführen. Zu welchem Zeitpunkt der Sohn Rafael das Zepter alleine in die Hand nehmen soll, ist noch nicht ganz klar, die 63 will Hans-Peter Disch noch voll machen, das wäre im Februar 2020, eher wird er aber bis 65 arbeiten.