Jörg Frey (von links), Silke Burger, Brigit Merz-Hahn und Thorsten Frei bewundern die Baufortschritte beim Kurpark. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: CDU-Abgeordneter Thorsten Frei fordert mehr Studienplätze ohne Numerus clausus

Hoher Besuch bei Bürgermeister Jörg Frey: Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei besuchte als Mandatsträger den Westen des Kreises. Wenn es ihm möglich sei, komme er praktisch jedes Jahr in den einzelnen Gemeinden vorbei, so der CDU-Abgeordnete.

Schonach. "Wir haben sehr intensive Gespräche geführt und ich habe unsere wichtigsten Probleme klar angesprochen", erklärte der Bürgermeister im Beisein von Silke Burger (CDU) und Birgit Merz-Hahn (FWV). Nach wie vor sei die medizinische Versorgung ein heikles Thema, das ohne die Politik wohl nicht zu lösen sei. Hier sah Frei nur eine Möglichkeit: Deutlich mehr Studienplätze – und das ohne Numerus clausus.

Zweites wichtiges Thema derzeit sei das Internet, so Frey. Da begrüße er die Initiative des Landes und vor allem des Kreises. Gerade für die Firmen im Skidorf sei schnelles Internet unabdingbar, "aber auch die Bürger wollen es", wusste er. Mittlerweile seien mehr als 100 Anschlüsse getätigt und 100 weitere Verträge lägen bereits vor. "Leider werden wir massiv behindert durch einen ehemaligen Staatskonzern", beklagte er sich bitter.

Die Ortsentwicklungsplanung mit der ehemaligen Strohhutfabrik und dem Kurpark im Vordergrund, aber auch der sonstigen Infrastruktur, Schule und Bildung mit Realschule und Gymnasium, sowie der Werkrealschule waren weitere Themen.  "Was bringen die vielen Abiturienten – am Ende des Tages brauchen wir Facharbeiter für die Produktion oder Handwerker", wusste er.

Drohend stehe noch immer der latente Wegfall der Werkrealschule im Hintergrund. In Sachen Kindergarten sei die zweite Gruppe der Kleinkindbetreuung durch die Firma Wiha verbessert worden, freute er sich mit Seitenblick auf Birgit Merz-Hahn.

Dankbar sei die Gemeinde der Initiative der Stadt Furtwangen und der Nachbargemeinde Schönwald für das gemeinsame Konzept zur Wasserversorgung. Die Stadt stellt künftig eine Art "Lebensversicherung" mit dem Wasser aus dem Katzensteig-Tiefbrunnen. Sorge bereite ihm dabei das Natura-2000-Projekt, doch Wasser sei wichtiger als "ein paar Blumen".

Thorsten Frei fand die Kombination Gemeinde – Unternehmen sehr gut für das Gespräch, denn Unternehmen wie SBS oder Wiha prägen in Schonach den Ort. Es sei ungewöhnlich, dass ein Dorf, das so stark touristisch und landwirtschaftlich ausgerichtet sei, zugleich so ungewöhnlich starke Unternehmen besitze, die mit Arbeitsplätzen winken.

Vor Ort erklärte Frey das künftige Aussehen des Kurparks, in dem derzeit die Bagger dominierten. Der Bundestagsabgeordnete lobte die "sehr konsequente" Ortsentwicklung der vergangenen Jahre, bei der die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung funktioniere. Beim Besuch der Werke der Burger-Gruppe vor Ort stellte Frei beeindruckt fest, dass das Unternehmen – in der Raumschaft der wohl größte Arbeitgeber mit rund 500 Arbeitsplätzen – eine enorme Innovationskraft aufbringt und über eine hohe Fertigungstiefe verfügt.