Der "böse" Schüler versucht, Selbstbehauptungscoach Falk Berberich zu Fall zu bringen. Diese Szenerie ist eine Grundlage für das Selbstverteidigungsseminar, das Berberich an der Schonacher Dom-Clemente-Schule anbietet. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Schonacher Schüler lernen von Selbstbehauptungscoach Falk Berberich

Schonach (hjk). Bereits im vergangenen Jahr war er zu Gast bei den Siebtklässlern und die Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden, betonte Gabriela Chudoba, Schulsozialpädagogin an der Dom-Clemente-Schule, als der Selbstbehauptungscoach Falk Berberich von der Sportschule Villingen wieder antrat.

Deeskalation statt Prügelei

"Wir haben alle Siebtklässler im Boot, auch die Jungs, dazu vier Achtklässlerinnen, die das Seminar im vergangenen Jahr versäumt hatten", betonte Chudoba. Die Mädchen und Jungen der beiden siebten und der achten Klasse können sich freuen, denn die Kosten für den Lehrgang übernehmen Schule und Förderverein je zur Hälfte.

Begeistert zeigte sich auch Sportlehrer Hansjörg Jäkle, denn der Kampfsportler setzt nicht auf Zuschlagen, sondern auf Deeskalation.

Selbstverteidigung für Kinder, so lautet der Arbeitstitel des Seminars, das Berberich gemeinsam mit seinem Kollegen an der Schule anbietet. Der Trainer von der Sportschule VS fängt nicht etwa da an, wo man einen Gegner möglichst zielstrebig ausschaltet. Vielmehr lernen die Schüler zunächst, was es heißt, sich selbst zu verteidigen, wann man von Notwehr und wann von Nothilfe spricht. Und, mindestens genauso wichtig, was dabei "Verhältnismäßigkeit" bedeutet – nämlich eben nicht gleich zuzuschlagen. "Doch wenn ihr körperlich angegriffen werdet, dann müsst ihr euch wehren", zeigte der Coach auf.

Manchmal sei weglaufen auch die bessere Verteidigung, oder sich einfach in den Schutz einer größeren Menschenansammlung hinein zu stellen.

Angreifer laut und vernehmlich siezen

"Macht den Umstehenden ganz klar verständlich, dass der, der euch anpackt und mitschleifen will, das nicht darf", machte er den Jungen und Mädchen klar. Dazu gehöre, den Angreifer mit "Sie" anzusprechen, laut und vernehmlich. Denn ein älterer Erwachsener könnte auch ein Elternteil sein. Um einem solchen Missverständnis auszuweichen, gelte es, den Aggressor zu siezen.

Nach theoretischen Anleitungen zeigte der Trainer dann zunächst das richtige Verhalten und ließ es auch ausgiebig üben.

Insgesamt vier Unterrichtsstunden lang werden die Schüler der Dom-Clemente-Schule das Vergnügen mit dem erfahrenen Kampfsportler haben. Falk Berberich bietet dabei einen Lehrgang, den auch die Polizei empfiehlt. In der nächsten Woche wird dann nur noch der praktische Teil geübt.