Michael Schwer, Tanja Kienzler, Julian Schwer und Corinna Fehrenbach (von links) kreieren im Gruppenraum der Landjugend Schonach mit Holzleim und schwarzen Pfefferkörnern die Mottoschilder des Wagens – viele Buchstaben gilt es da auszugestalten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Jetzt hat das Gefährt den letzten Schliff für den morgigen Umzug bekommen

Schonach (hjk). Wer in den vergangenen Wochen im Wittenbacher Loipenzentrum unterwegs war, mag sich gewundert haben, dass im Loipenhaus praktisch jeden Abend Licht brannte. Keiner hatte vergessen, es auszumachen – vielmehr hat hier die Landjugend Schonach ihr Domizil – und die hatte reichlich Arbeit.

Denn nach 2010 hatten sie beschlossen, wieder einen Wagen zu bauen – "wenn wir praktisch schon ein Heimspiel haben, muss man das ausnutzen", meint dazu der Vorsitzende Marius Ringwald mit Blick auf das kommende Wochenende mit dem großen Umzug in St. Georgen. "Der Mensch – das Werkzeug der Natur" lautet das Motto, unter dem sich alle Landjugenden des Kreises etwas einfallen lassen sollten. Eine bunte Vielfalt wird sich beim morgigen Umzug präsentieren.

Beim letzten Mal hatten sie bei der Prämierung den siebten Platz belegt, das würden sie gerne toppen und dafür arbeiten sie fast besessen. "Wir sind fast zu klein, um wirklich eine Chance zu haben", stellen sie fest – ohne Resignation.

Zehn Mitglieder waren seit Anfang Juli dabei

20 aktive Mitglieder stehen zu Buche – doch beim Wagenbau finden sich in der Regel maximal zehn ein. Bereits Anfang Juli begannen sie, den Wagen selbst zu überprüfen – "wir waren nicht mal sicher, ob der überhaupt wieder hergerichtet werden kann", stellt Ringwald den Zustand recht drastisch dar. Nachdem das Motto bekannt war, begann die Suche nach Ideen, wie man diese Grundlage umsetzen sollte – möglichst authentisch und originell ist gefragt.

Ab Mitte August traf man sich zweimal wöchentlich – und seit vier Wochen an jedem Wochentag ab 18.30 Uhr – mit steigender Tendenz zwischen drei und vier Stunden. Da wird gesägt, gebohrt, angezeichnet und geklebt. Nur ungefärbte Naturmaterialien dürfen verwendet werden – doch es ist erstaunlich, wie vielfältig allein die Farbgebung verschiedenster Sämereien ausfällt. Und wenn wirklich mal eine Farbe nicht zu finden ist, hilft Mutter Natur mit getrockneten Blüten weiter.

Am Donnerstagabend sollte der Wagen nach St. Georgen gebracht dann heute komplett zusammengesetzt werden".

"Und wenn man weiß, dass so mancher Wagen erst am Sonntagmorgen noch seinen Feinschliff bekommen hat, darf man behaupten, wir sind toll im Zeitplan", sagt Corinna Fehrenbach zufrieden. Für sie ist es bereits das zehnte Kreiserntedankfest, das sie vorbereitet.