Es war bereits die zweite Bauvoranfrage, die Rolf Brassel stellte. Der gebürtige Schweizer will in der Turntalstraße 21 in Schonach einen Reiterhof bauen. Das von ihm ausgewählte Baugrundstück liegt allerdings direkt an einer sensiblen Naturschutzfläche, die nach Aussage der zuständigen Ämter unbedingt erhalten werden muss. Fotos: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Auch der Gemeinderat spricht sich für das Projekt von Rolf Brassel aus / Geplante Anlage direkt neben sensibler Naturschutzfläche

Von Claudius Eberl

Schonach. Es war bereits die zweite Bauvoranfrage, die Rolf Brassel stellte. Der gebürtige Schweizer will in der Turntalstraße 21 in Schonach einen Reiterhof bauen. Allerdings ist das Baugrundstück, das er ausgewählt hat, nicht ganz unproblematisch.

Es liegt direkt an einer sensiblen Naturschutzfläche, die nach Ansicht der zuständigen Ämter unbedingt erhalten werden muss.

Daher hatte es im Vorfeld intensive Gespräche gegeben, erläuterte Bürgermeister Jörg Frey dem Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend. Doch nun scheint eine gute Lösung gefunden zu sein.

Zum Bauvorhaben: In der Baulücke zwischen dem bestehenden Wohngebäude Brassels und der Zimmerei Hettich soll ein Reiterhof entstehen.

Das Hauptgebäude, die Bewegungshalle im typischen Schwarzwaldstil, soll 42,2 mal 22,4 Meter groß werden. Das Dachgeschoss unter dem mit 45 Grad geneigten Walmdach soll als Bergeraum für Heu und Stroh dienen. Die Traufhöhe der an der südwestlichen Seite des Grundstücks gelegenen Halle beträgt 6,75, die Gesamthöhe 18,7 Meter.

An der Nordwestseite der Halle sollen Ställe für 33 Pferde entstehen

An der Nordwestseite der Halle, direkt unterhalb der Straße und mit dieser fast ebenerdig abschließend, sollen Ställe für 33 Pferde entstehen. Sie sollen in einem Halbkreis über knapp 104 Meter Länge gebaut und mit einem teilweise begrünten Dach versehen werden.

Die Breite des einstöckigen Trakts beträgt 10,61 Meter, die Traufhöhe talseitig 3,35 Meter. Dort soll auch je Pferdebox ein Paddock mit einer Tiefe von rund vier Metern angeordnet werden.

Im Zentrum zur Bewegungshalle und zu den Stallungen soll eine überdachte Führanlage, ein sogenannter Picadero, entstehen, ebenfalls mit Walmdach und einer Grundfläche von 18,16 mal 18,16 Meter und einer Traufhöhe von drei Meter. Auf der Ostseite schließlich soll ein Sandplatz mit den Maßen 40 mal 20 Meter entstehen. Zudem soll in Richtung Straße zum Eschenbühl ein Unterstand mit den Maßen 7,20 mal 13,89 Meter erstellt werden, auch dieser mit Walmdach.

Die von den Behörden als unbedingt erhaltenswertes Biotop angesehene Fläche wird vom Bauvorhaben nicht tangiert. Frey bezeichnete das Vorhaben als "toll". Nicht nur, dass sich die Gesamtanlage mit den schwarzwaldtypischen Gebäuden in die Landschaft einfügt, der Reiterhof wird auch dafür sorgen, dass auf den umliegenden Flächen weiterhin gemäht und diese somit freigehalten werden. Denn der Inhaber hat wohl schon mit den umliegenden Landwirten entsprechende Verträge abgeschlossen.

Außerdem, so der Bürgermeister weiter, werde das Vorhaben sicherlich eine positive Ergänzung im touristischen und sportlichen Bereich der Gemeinde sein. "Aus unserer Sicht spricht diesem mit viel Idealismus und Freude geplanten Vorhaben nichts entgegen", schloss Frey. Silke Burger (CDU) sah das seitens ihrer Fraktion ähnlich. "Wir freuen uns, dass der Bauherr einen solch langen Atem bewies und sehen das Vorhaben als Bereicherung für die Gemeinde an". Ebenso Helmut Kienzler (FW): Zwar sei das neue Erscheinungsbild anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, doch das sollte sich rasch legen. Der Gemeinderat befürwortete die Bauvoranfragen einstimmig. Nun, so Frey, hoffe die Gemeinde, dass auch alle zuständigen Behörden grünes Licht geben.