Beim Winterabschluss des Skiteams Schonach-Rohrhardsberg veredelt Sandra Ringwald die Mütze mit ihrem Autogramm (links). Die Schönwälderin hat sich für die Zukunft viel vor genommen – da bleibt aufwendiges Training für die vielen Wettkämpfe nicht aus (rechts oben). Sandra Ringwald, die für das Skiteam Schonach-Rohrhardsberg startet, freut sich über ihre erfolgreichste Langlaufssaison und hat sich neue Ziele gesetzt (rechts unten). Fotos: Bolkart/Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Die erfolgreiche Langläuferin Sandra Ringwald zieht über ihre gelungene Weltcup-Saison Resümee

Von Rita Bolkart

"Ich weiß, wo meine Wurzeln sind", freute sich die Schönwälder Langläuferin Sandra Ringwald beim Winterabschluss des Skiteams Schonach-Rohrhardsberg im Loipenhaus im Wittenbachtal in Schonach dabei zu sein.

Schonach/Schönwald. Für sie war die vergangene WeltcupSaison ihre bislang erfolgreichste und dementsprechend wurden ihre Erfolge gefeiert.

Ein 17. Platz in der Endabrechnung des Langlaufweltcups, drei Deutsche Meistertitel und der erste Podestplatz im Teamsprint in Planica krönen die Bilanz. "Ich war überrascht, wie gut es aufging, wie konstant gut ich durch den Winter kam", fasste Langläuferin Sandra Ringwald die Saison zusammen. Endlich ein Winter, in dem alles passte und sich das jahrelange Training umsetzen ließ, fügte sie hinzu. Wann sie zum ersten Mal von ihren Eltern Susi und Klaus Ringwald auf die Ski gestellt wurde, weiß sie aber nicht mehr. "Ich war noch ziemlich klein", interpretiert sie die Fotos.

Einen großen Anteil an der Entwicklung, die folgen sollte, hatte Trainer und Onkel Tony Ringwald. Gerne erinnert sich Sandra Ringwald an die Zeit der ersten Schülerwettkämpfe und an die Faszination, gemeinsam unterwegs zu sein. "Wir waren eine coole Truppe und haben viel erlebt", erklärte sie. Bereits vor der Skiteam-Zeit waren die Nachwuchsläufer beider Schonacher Skivereine gemeinsam unterwegs.

"Und als Belohnung oder zum Trost gab es pappsüßen Zitronentee", grinste sie. Sportlich probierte sie sich außerdem im Turnen und im Fußball aus, wobei ihr der Fußball als liebstes Hobby geblieben ist. Die Entscheidung, den Leistungssport zum Beruf zu machen, fiel in der zwölften Klasse vor dem Abitur, das sie 2010 ablegte. Sie bewarb sich für die Sportlerlaufbahn bei der Bundeswehr, die für den Leistungssport ideale Bedingungen bietet.

In den vergangenen sechs Jahren erlebte Sandra Ringwald Höhen und Tiefen und um so mehr ist ihre Freude über diese gelungene Saison zu verstehen. "Das mediale Gemotze kriegt man mit", beschrieb sie ihre Erfahrungen mit der Berichterstattung. Die Konkurrenz wäre eben sehr hart und für ein gutes Ergebnis bräuchte es einen "Sahnetag", gab sie zu bedenken.

Das Reisen macht ihr nach wie vor großen Spaß und besonders gerne läuft sie in den skandinavischen Ländern, wo die Weltcuprennen als Volksfeste inszeniert werden und herrliche Strecken auf die Athletinnen warten. Dort werden die Energieleistungen aller Läuferinnen ohne Unterschied anerkannt und gefeiert, erklärte sie. "Man kriegt schon etwas von Land, Leute, Landschaft und Kultur mit", auch wenn der Aufenthalt der einzelnen Stationen sehr begrenzt ist, findet die Schönwälderin.

2017 stehen die Nordischen Weltmeisterschaften an

Die Nordischen Weltmeisterschaften 2017 in Lathi, das ist ihr nächstes, großes Ziel. Mit ihren Kolleginnen strebt sie eine Medaille in den Team-Wettbewerben an. Und bis dahin hoffen die Langlaufdamen, die skandinavische Dominanz aufzumischen. Olympia 2018 in Pyeongchang nannte sie als Fernziel.

Da will sie dabei sein, Olympiaatmosphäre genießen und eine tolle Leistung zeigen. Bei all den großen Plänen weiß Ringwald genau, wo die Basis dafür liegt: "Ein riesengroßes Dankeschön an das Skiteam für die jahrelange Unterstützung, die es möglich gemacht hat, dass ich soweit gekommen bin".