Gruppenbild mit Schonachs Bürgermeister Jörg Frey, links neben ihm seine Frau Sigrid und sein Sohn Nico. Fotos: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Rathaus-Belegschaft un Gemeinderat gratulieren dem Bürgermeister zum Dienstjubiläum

Von Claudius Eberl

Schonach. Damit hatte Jörg Frey nicht gerechnet – und entsprechend überrascht war er auch, als er am Mittwoch in den Sitzungssaal des Rathauses kam. Denn seine Stellvertreterin Silke Burger und der Gemeinderat sowie die Belegschaft des Rathauses hatten ihm ganz im Geheimen eine kleine Feierstunde zu seinem 20-jährigen Dienstjubiläum organisiert.

Silke Burger freute sich diebisch, dass die Überraschung so gelungen war und alle dicht gehalten hatten. Nachdem die Überraschungsgäste, darunter auch zahlreiche ehemalige Gemeinderatsmitglieder, ihn mit dem eigens gedichteten Lied "Der Bürgermeister" begrüßt hatten, ergriff sie das Wort. Sie führte den Blick zurück ins Jahr 1995, als sich der damals 29- Jährige zum ersten Mal der Wahl stellte und diese überraschend eindeutig gewann.

Seine Wahlversprechen hatte er eingehalten. Beinahe wundersam führte er die Verschuldung zurück, von 8,5 Millionen auf 2,6 Millionen im Jahr 2011, und das bei Investitionen von nahezu 19 Millionen Euro. "Der Jörg weiß, wie man Zuschüsse bekommt", klärte Silke Burger das Wunder auf. Mit viel Geschick, Beharrlichkeit und zielorientiert aber auch bürgernah, mit Verhandlungsgeschick und vermittelnd sei er ans Werk gegangen.

Mittlerweile sei er, der Schwabe, samt Familie heimisch geworden in Schonach. Und beliebt, was das Ergebnis der letzten Wahl mit beinahe 100 Prozent Zustimmung bewies. Aber nicht nur in der Gemeinde sei er aktiv, auch im Kreistag, im Ferienland, als Lehrbeauftragter an der Hochschule Kehl oder als Vorsitzender der Bürgermeister des Kreises. Vor allem aber sei Jörg Frey nach 20 Jahren noch immer hoch motiviert.

Silke Burger überreichte dem Jubilar eine Stele des Gemeindetags des Landes samt Urkunde. Vorher allerdings bekam er die echte Schonacher Amtskette umgelegt, nachher eine aus Schokolade, denn das, so Burger, sei seine große Schwäche.

Freys Frau Sigrid überreichte Christian Herr einen großen Blumenstrauß, denn, wie Burger derweil versicherte, sei eine intakte Familie im Hintergrund sehr wichtig.

Eine Kühltruhe gefüllt mit Schokolade

Auch die anderen Gäste hatten Geschenke gebracht. Gemeinderätin Birgit Mertz-Hahn übergab das kostbare Gut in einer Kühltruhe – die war voll mit Schokolade. Und noch mehr Zucker gab’s von Helmut Kienzler, der brachte eine fruchtige Torte mit.

Einen Rückblick weiter in die Vergangenheit bot Wolfgang Schyle. 27 Jahre lang war Albert Haas Bürgermeister, in den Ratssitzungen ging es hoch her. Doch was sollte nach dem Abtritt von Haas kommen? Die Bevölkerung sei wohl der Meinung gewesen, es nun an der Zeit, einen Ortsfremden in Amt und Würden zu versetzen. Und Jörg Frey habe sich von den Ortsfremden am besten präsentiert.

"Andere wollen Lokomotivführer werden – ich Bürgermeister", hatte Frey mal auf die Frage seiner Motivation geantwortet. "Und das nimmt man dir auch heute noch ab", versicherte Schyle.

"Das ist euch mehr als gelungen. Ich freue mich riesig", sprach ein sichtlich gerührter Bürgermeister Frey. Toll sei es, dass so viele Wegbegleiter gekommen waren. "Die 20 Jahre waren sicher nicht immer einfach, aber es hat Spaß gemacht – was auch an euch lag", versicherte er. Er und seine Familie seien tatsächlich heimisch geworden: "Hier sind Freundschaften entstanden und Bande geschmiedet worden."

Auch Frey warf einen Blick zurück, erzählte die Vorgeschichte zu seiner Bewerbung, wie er und seine Frau Sigrid zum ersten Mal nach Schonach kamen. Das Verhältnis zu seinen Mitbewerbern sei gut gewesen, danken wollte er aber vor allem Karl Rombach. "Du hast trotz der verlorenen Wahl zu mir gestanden, mich als Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter immer unterstützt – das werde ich dir nie vergessen."

Seinen Dank sprach Frey aber auch an seine Mitarbeiter in der Verwaltung aus und vor allem an seine Familie. An Sohn Nico und Ehefrau Sigrid (Sohn Christoph konnte nicht anwesend sein) gerichtet, gab er zu, als Papa nicht oft zur Verfügung gestanden zu haben. "Dafür habt ihr immer zu mir gehalten." Für alle vier sei Schonach Heimat geworden – "und das soll auch künftig so bleiben".

Nach dem offiziellen Teil ging die ganze Truppe feiern – und zwar im Café Moosi.

Eine "Sonderausgabe" des Schonacher Mitteilungsblatts wurde am Mittwoch auch verteilt. Und zwar extra zum 20. Dienstjubiläum von Jörg Frey. Dort waren die Wahlwerbungen Freys für die letzten drei Wahlen abgedruckt.