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Erdbestattungen nehmen ab, Feuerbestattungen zu

Die Bestattungsformen sind einem ständigen Wandel unterzogen – so werden auch an die Schonacher Gemeindeverwaltung immer wieder Wünsche nach der anderen oder geänderten Möglichkeiten der Bestattung auf dem gemeindlichen Friedhof herangetragen.

Schonach. Dem Gemeinderat lag eine Vorlage zur Änderung der Friedhofssatzung vor. Frank Klausmann vom Hauptamt erläuterte diese. Durch die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Zahl an Urnenbeisetzungen haben sich auf dem Friedhof genügend Platzkapazitäten ergeben, um diesen Wünschen Rechnung zu tragen.

Um einen möglichst tiefen Einblick in die Vorstellungen der Hinterbliebenen zu gewinnen, führte die Verwaltung im November 2016 Gespräche mit den Örtlichen Bestattungsunternehmen. Daraus ergaben sich einige Änderungswünsche: Baumgräber für Urnen, ein ausgewiesenes anonymes Urnengrabfeld, gepflasterte Flächen zur Pflanzablage, Zubettung von Urnen in vorhandene Erdgräber, Vergrößerung der Urnengrabgröße und der Wunsch nach Kauf von Einzelgräbern.

Bezüglich der Baumgräber für Urnen könnte auf den leeren Teilflächen und Flächen der Friedhofsteile IV und VIII die entsprechende Anzahl Bäume gepflanzt werden, um die Urnen nach einem noch festzusetzendem Plan anordnen zu können. Die Gemeinde würde sich um die Beschaffung und Aufstellung der Stelen samt Beschriftungen kümmern und diese den Bestattungspflichtigen in Rechnung stellen. Dies würde für ein einheitliches Bild sorgen.

Ein anonymes Urnengrabfeld befindet sind derzeit in einem Teilbereich des Friedhofsteils III, ohne dass dies allerdings entsprechend ausgewiesen wäre. Dies wäre aber ohne Probleme möglich, dieser Bereich ließe sich dann mit einem Schild ausweisen.

In den neu anzulegenden Friedhofsteilen für Baumbestattungen und anonyme Bestattungen sollte ein gepflasterter Bereich zur geordneten Ablage von Pflanzen und Blumen integriert werden. Bei der Zubettung von Urnen in vorhandene Erdgräber sah man differenziert. Eine grundsätzliche Zubettung in vorhandene Erdreihengräber lehnte man ab, auch wenn man dies in Ausnahmefällen bereits erlaubt hat.

Verwaltung präferiert einige Vorschläge

Allerdings verhält es sich mit den Zubettungen in vorhandene Erdwahlgräber anders. Denn hier bestehen, anders wie bei Erdreihengräbern sowieso unterschiedliche Nutzungszeiten, dies würde auch die Zubettung von Urnen nicht ändern. Diese Möglichkeit sah die Verwaltung als möglich, allerdings müsste eine Obergrenze für die Zubettung in ein Wahlgrab festgelegt werden. Seitens der Verwaltung könnte man sich hier ein bis zwei Zubettungen vorstellen. Seitens der Verwaltung lehnte man auch die Vergrößerung der Urnengräber ab. Aktuell beträgt die Größe 50 mal 50 Zentimeter, das ermöglicht die Ausweisung möglichst vieler Urnengräber auf der vorhandenen Fläche und Halte auch die Kosten gering.

Auch den Kauf von Einzelgräbern lehnte die Verwaltung gab. Durch die sich daraus ergebenden unterschiedlichen Nutzungszeiten müsste für Kaufgräber ein besonderes Grabfeld ausgewiesen werden, die zur Verfügung stehenden Flächen werden jedoch zur Ausweisung anderer Bestattungsformen, wie eben Baumgräber für Urnen oder ausgewiesenes anonymes Urnengrabfeld, benötigt.

Insgesamt, so ergänzte Bürgermeister Jörg Frey, seien die Änderungen sehr umfangreich, man versuche damit, den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden.

Silke Burger (CDU) konnte die Pläne gutheißen, stellte aber im Namen ihrer Fraktion den Antrag, dass man die Urnengräber auf 60 auf 80 statt der bisherigen 50 auf 50 Zentimeter vergrößern sollte.

Volker Kölsch (SPD) lobte die Verwaltung für die vielfältigen Vorschläge. Man sei seitens seiner Fraktion für alles offen, würde sich aber dem Antrag der CDU für größere Urnengräber anschließen. Außerdem würde man auch gerne den Kauf von Einzelgräbern zulassen.

Helmut Kienzler (FW) war von den Vorschlägen ebenfalls angetan, mahnte aber, für die Baumgräber für Urnen keine Lärchen beziehungsweise schnell wachsende Bäume in Betracht zu ziehen.

Anschließend gab es noch längere Diskussionen über die Kosten von Zubettungen, Liegezeiten und die Größer der Urnengräber. Am Ende konnte man sich aber mehrheitlich auf die Vorschläge der Verwaltung einigen, einzig die Größe der Urnengräber soll von 50 auf 50 Zentimeter auf 60 auf 80 Zentimeter wachsen. Die Verwaltung wurde beauftragt, die entsprechenden Änderungen der Friedhofsordnung vorzubereiten und einen Plan bezüglich der beabsichtigten Gestaltung der Baumgräber für Urnen in Beschlussfassung vorzulegen.