Einen größeren Anbau will die Burger Holding GmbH & Co. KG am bestehenden Fabrikgebäude der KBS-Spritztechnik am Schonacher Fabrikberg auf der Talseite erstellen. Foto: Diekmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubau soll 62 Meter lang und 24 Meter breit werden / Gemeinderat befürwortet Antrag mit großer Mehrheit

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Über einen in mehrerer Hinsicht wohl einmaligen Bauantrag hatten die Mitglieder des Gemeinderats bei der jüngsten öffentlichen Sitzung zu befinden: Die Firma KBS will ihr Domizil am Fabrikberg in großem Umfang erweitern.

"Wir tun, was in unserer Macht steht", betonte Bürgermeister Jörg Frey. Daher habe es im Vorfeld bereits intensive Beratungen mit Bauherr und Landratsamt gegeben – denn Thomas Burger, der Leiter der Burger Holding, hat es eilig mit dem Bau. Bereits im September vergangenen Jahres habe es Pläne gegeben, die aber mittlerweile zugunsten des neuen Bauantrags zurück gezogen wurden. Der jetzt geplante Anbau ist um ein Vielfaches größer.

Rund 62 Meter lang und im Erdgeschoss 24 Meter breit soll der neue Bau werden. Dabei würden vielerlei Befreiungen notwendig, um eine Änderung des Bebauungsplans zu umgehen, die laut Frey sicherlich ein Jahr in Anspruch nähme. "Wir haben mit dem Landratsamt dahingehend gesprochen. Die könnten sich mit den Plänen abfinden, sollten keine begründeten Einsprüche von Nachbarn eingehen. Andererseits muss die zu überbauende private Grünfläche, die bisher als Ausgleichsfläche für das Bebauungsplangebiet gedacht war, talseitig unter das Gebäude verschoben werden", erklärte Frey. Hierzu habe die Holding bereits Flächen unterhalb der bisherigen Flächen erworben.

Helmut Kienzler (FWV) stellte fest, dass man trotz starker Hanglage einen ordentlichen Betrieb hinstellen könne. Sorgen habe er wegen der Toilettenanlagen, die wesentlich tiefer als bisher lägen – diese Bedenken konnte jedoch Ortsbaumeister Ansgar Paul zerstreuen, es gebe einen passenden Kanal.

Die CDU-Fraktion freue sich über die Maßnahme, versicherte Herbert Rombach. Das Vorhaben sei ein Meilenstein und bringe etliche Arbeitsplätze.

Volker Kölsch (SPD) hatte Probleme mit dem vorliegenden öffentlich-rechtlichen Vertrag über die Ausgleichsmaßnahmen, der mit beschlossen werden sollte und der zwischen Gemeinde und Landratsamt auf der einen sowie Bauherrn, Architekten und dem Landratsamt direkt vermitteln soll. Diese Bedenken konnte Frey ausräumen – es gehe dabei vor allem um die Gestaltung der künftigen Ausgleichsfläche. Ebenfalls nicht glücklich zeigte sich Christian Kuner (SPD): "Das Landratsamt hat uns schon wesentlich kleinere Überschreitungen der Baufenster abgelehnt, und bei dieser Größenordnung halte ich es für ausgeschlossen, dass das rechtlich haltbar ist". Das Baugesuch sowie der öffentlich-rechtliche Vertrag wurden mit einer Gegenstimme genehmigt.