Nachwuchsabteilung lange Zeit in der Hand der Jungen / Derzeit Aufnahmestopp

Von Susanne Kammerer Schonach. Sie war lange die einzige Feuerwehr im ganzen Schwarzwald-Baar Kreis ohne Mädchen und Frauen. Doch dieser Bann ist nun gebrochen: Sarah Duffner und Sabrina Lange wurden vor kurzem als erste Mädchen in die Jugendfeuerwehr Schonach aufgenommen.

Der vermeintliche Sinneswandel sorgte für etwas Verwunderung, herrschte in Schonach doch lange Zeit die strikte Auffassung, das weibliche Geschlecht nicht in die Wehr aufnehmen zu wollen. "Ich habe von Anfang an eine andere Meinung vertreten", sagt Bernd Kaltenbach im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Vor sechs Jahren übernahm er den Posten des ersten Kommandanten.

Das strikte "Nein" zu Mädchen und Frauen, das bis dahin in der Feuerwehr herrschte, konnte sich aber nicht von heute auf morgen ändern. Da in der Jugendfeuerwehr stets eine starke Nachfrage von Jungen herrscht, sah man bislang davon ab, aktiv Werbung zu betreiben und somit auch Mädchen für die Jugendfeuerwehr anzusprechen. "Sarah und Sabrina haben schließlich beharrlich auf ihre Aufnahme gedrängt", erzählt Bernd Kaltenbach. Dass er nicht zuletzt bei den beiden Jugendleitern Überzeugungsarbeit leisten musste, verschweigt der Kommandant nicht.

Die zehnjährigen Mädchen hatten mit ihrer Aufnahme in die Jugendfeuerwehr gerade noch Glück gehabt. Aktuell herrscht ein genereller Aufnahmestopp. Mit 29 Kindern und Jugendlichen ist die Gruppe an der Grenze, um noch sinnvoll Übungsstunden abhalten zu können. "Anfragen nehmen wir aber jederzeit entgegen", sagt Kaltenbach. Er freut sich, dass stets so großes Interesse herrscht. Mit 51 Jahren ist die Schonacher Jugendfeuerwehr die Älteste im ganzen Kreis "und vermutlich auch eine der ältesten in ganz Deutschland".